Hilft Blockchain Liverpool klimaneutral zu werden?

Eine spannende Entwicklung in Liverpool. Als Mainzer Fußballfan und ehemaliger Nachbar von Jürgen Klopp in Mainz-Gonsenheim beobachte ich die Entwicklung besonders interessiert.

Hier die erste Meldung in Businesswire:

LIVERPOOL, England–(BUSINESS WIRE)–The Poseidon Foundation („Poseidon“) ist eine bahnbrechende Partnerschaft mit dem Liverpool City Council eingegangen, um Liverpool bis Ende 2020 zur weltweit ersten Stadt mit positiver Klimabilanz zu machen.

Der Vertrag mit Poseidon dient der Einbindung der zukunftsweisenden Blockchain-Plattform in das operative Tagesgeschäft von Liverpool. Durch transparente Unterstützung wichtiger Waldschutzprogramme gleicht die Technologie von Poseidon die Kohlenstoffemissionen jedes Produkts oder Services aus und ermöglicht es Einzelpersonen, Unternehmen sowie Behörden, die Auswirkungen des Klimawandels Tag für Tag durch ihre Aktivitäten zu neutralisieren.

Poseidon arbeitet mit der Stellar Blockchain Technologie. Die ist sehr effizient.

Poseidon verlagert seinen Betrieb in die Stadt, um eine entscheidende Rolle in der neuen Strategie von Liverpool für eine positive Klimabilanz zu spielen, die in den kommenden 12 Monaten erprobt wird. Poseidon arbeitet bereits mit dem in Liverpool ansässigen Unternehmen BAC Mono zusammen, um das weltweit erste Auto mit positiver Klimabilanz zu entwickeln. Weitere Kooperationen mit Schulen, Universitäten und Unternehmen vor Ort dienen der Umsetzung von Bildungsprogrammen rund um das Thema „Klimaauswirkungen“, die ein entscheidender Aspekt in den Bemühungen des Stadtrats sind, seine Kohlenstoffemissionen bis 2030 um 40 % zu senken. Dies entspricht dem Schutz von 136 Millionen Bäumen oder 338.000 Fußballfeldern und könnte mehr als 3.500 Arbeitsplätze im peruanischen Amazonasgebiet schaffen.

Außerdem veranstaltet der Mayor of Liverpool im September 2018 einen „Strategic Business Summit“ mit Unternehmen, Sozial- und gemeinnützigen Einrichtungen aus dem gesamten Stadtgebiet, um die Bereiche zu erkunden, in denen Poseidon einzelnen Unternehmen zu einer positiven Klimabilanz verhelfen kann.

Liverpool City Council strebt an, bis Ende 2018 die erste Behörde der Welt und schließlich bis Ende 2020 weltweit die erste Stadt mit positiver Klimabilanz zu werden. Liverpool, konsequent eine Stadt der Premieren im Eisenbahnnetz, bei öffentlichen Bädern und elektrischer Beleuchtung bis hin zu Leihbibliotheken und topischer Medizin, nimmt jetzt die Spitzenposition im Nachhaltigkeitsprogramm des Landes ein. Die Allianz des Stadtrats mit Poseidon ist ein weiteres Beispiel der Premieren in Liverpool und wird anderen Hauptstädten am 31. Oktober während des „UN World Cities Day“ präsentiert.

Joe Anderson, Mayor of Liverpool, erklärte: „Ich freue mich über die Partnerschaft mit Poseidon, die Liverpool direkt mit Projekten für eine positive Klimabilanz überall auf der Welt verknüpft. Poseidons Technologie ist die erste ihrer Art, die Regierungen, Behörden und Privatpersonen überall auf der Welt eine Lösung bietet, um die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen. Ich bin begeistert, dass diese Kooperation unserer Stadt diese Spitzentechnologie erschließt.

Aufgrund all der Services, die Liverpool City Council bietet – von der Straßenbeleuchtung, dem Betrieb zahlreicher Immobilien wie St George’s Hall oder die Arena bis hin zu unserer Fahrzeugflotte – ist unsere Kohlenstoffbilanz erheblich. Wir haben bereits wichtige Schritte unternommen, um bis 2030 unsere Emissionen um 40 % zu reduzieren, aber das ist nicht genug. Deshalb bedeutet unsere Partnerschaft mit Poseidon – das als Unternehmen ein beeindruckendes Wachstumspotenzial aufweist – dass wir radikale, neue Wege finden können, um mehr zu erreichen.“

Laszlo Giricz, Gründer und CEO von Poseidon, ergänzte: „Dies ist eine bahnbrechende Partnerschaft, nicht nur für Poseidon und Liverpool, sondern für die ganze Welt. Zum ersten Mal nutzt eine Stadt die Blockchain-Technologie, um über den Ausgleich seiner Kohlenstoffbilanz hinaus die Führungsposition im Kampf gegen den Klimawandel einzunehmen. Liverpool ist ein Wegbereiter und leuchtendes Vorbild für andere Städte in Großbritannien und in der Welt dafür, was mit dem Potenzial der Technologie erreicht werden kann, um eine der größten Herausforderungen der Menschheit zu meistern. Da nun die vollständige Skalierbarkeit unsere Plattform erwiesen ist, sind andere Städte gefordert, aktiv zu werden.“

Über Poseidon

Poseidon ist eine gemeinnützige Stiftung, die Menschen dazu befähigt, ihre Klimawirkung mit einem bahnbrechenden Ansatz zu kompensieren. Mithilfe der Blockchain-Technologie integriert sie beispielsweise die Kohlenstoffmärkte in die Transaktionen am Point-of-Sale und gibt den Verbrauchern die Möglichkeit, die Klimawirkung ihrer Lebensführung auszugleichen, indem sie beim Kauf von Dingen des täglichen Bedarfs weltweite Forstschutzprojekte unterstützen. Mit einem umfassenden Angebot für Einzelpersonen, Organisationen und Regierungen wird Poseidon die Beziehung der Menschen zu ihrem CO2-Fußabdruck grundlegend verändern, wichtige Verhaltensänderungen fördern und das beachtliche Wachstumspotenzial der Kohlenstoffmärkte freisetzen, um dem Klimawandel wirksam zu begegnen.

Weitere Informationen über Poseidon finden Sie hier: www.poseidon.eco

Über Liverpool City Council

Liverpool City Council engagiert sich schon seit langem für die Reduzierung seiner Kohlenstoffbilanz. Zurzeit installiert der Stadtrat über 15.000 energiesparende weiße LED-Straßenlampen in 2.000 Straßen der Stadt, um den Energieverbrauch in diesem Bereich um 82 % zu senken. Seit 2012 hat Liverpool die CO2-Produktion um insgesamt 558.000 Tonnen reduziert, d. h. um 70.000 Tonnen pro Jahr. Die Behörde hält einen großen Anteil an der Transportinfrastruktur: Sie ist am Kreuzfahrtterminal und Flughafen der Stadt beteiligt und leitet einen Plan, ungenutzte Busstrecken im Stadtzentrum von etwa 700.000 Meilen zu beseitigen.

www.liverpool.gov.uk

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Mitbringsel aus Paris

Alle Fotos zur freien Verwendung, 12.12.2015 Reinhard Sczech

Motivation und Erleichterung

Ich war drauf und dran zu verzweifeln. Kann die Menschheit denn wirklich so blöd sein? Jetzt bin ich wieder hoch motiviert. Das waren lehrreiche Tage in Paris.

ClimateJustice_2015_12_12_Paris_23Ein Gruß an alle Freunde der Hunsrücker Höhenwind Gesellschafter und Bertram Fleck: In einem Pariser Café habe ich einen tollen holländischen Aktivisten getroffen, der voller Begeisterung die Entwicklung im Hunsrück wahrgenommen hat. Eine Botschaft an alle die jetzt noch gegen die Windenergie kämpfen: Ja, es gibt Beeinträchtigungen, ja das Landschaftsbild ändert sich, ja es gibt Fehlplanungen. Aber ihr könnt euch überhaupt nicht vorstellen, mit wie vielen Hoffnungen Menschen aus aller Welt auf Deutschland schauen.

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Der Hunsrück exportiert erneuerbare Energie. Nachhaltig! Bitte macht mit, oder wenn ihr schon nicht mitmachen wollt, macht den Weg frei. Ihr wollt die Heimat erhalten wie sie ist – aber Zerstörungen währen die Folge, die unsichtbar für unsere Kameras und Reporter bei den ärmsten der Armen angefangen haben und auch uns erreichen werden.

Die Prinzen

Saudi-Arabien alimentiert 7000 (geldgierige?) Prinzen. Prinz al-Walid Bin Talil, seine Frau und seine Kinder wohnen in 320 Zimmern in einem sandfarbenen Palast, der mit italienischem Marmor ausgekleidet ist, mitten in Riad.

Kleine Umfrage

Sind Sie im Vergleich zu vor fünf Jahren mehr oder weniger optimistisch, dass es der Menschheit gelingen wird, den gefährlichen Klimawandel zu vermeiden?

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Dazu kommen drei Hallen-Schwimmbäder, Tennisplätze, 250 Fernseher, ein Kinosaal und fünf Küchen, die 2000 Gäste auf einmal beköstigen können. In der Garage des Prinzen stehClimateJustice_2015_12_12_Paris_31en 200 Luxusautos, darunter Rolls-Royce, Ferrari und Lamborghini. Dieser Reichtum wird von Öl gespeist. Könnt ihr euch vorstellen, welcher Kampf es war die Zustimmung der Saudis zu bekommen? Könnt ihr euch vorstellen, wie bitter die neusten Abschätzungen der Klimaforscher sind, um selbst ein Kopfnicken zu bekommen, das Saudi Arabiens Geschäftsmodell völlig in Frage stellt?

 

2050 “klimaneutral”

Die Koalition der “Ambitionierten” hat sich in Paris durchgesetzt. Beschlossen wurde, dass die Menschheit ab 2050 “klimaneutral” lebt. Ursprünglich sollte im Vertrag stehen, dass die Menschheit ab 2050 “Treibhausgas-frei” lebt. Aber das scheiterte an den erdölproduzierenden Ländern. “Treibhausgas-frei” hätte bedeutet, dass diese Länder bald kein Erdöl mehr fördern dürften. Der jetzige Beschluss besagt, dass die Treibhausgase, die nach 2050 noch entstehen, kompensiert werden müssen – etwa durch Aufforstung oder neue Technologien.

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Climate Justice! Now!ClimateJustice_2015_12_12_Paris_35

“Die Weltgemeinschaft hat verstanden, dass die Gefahren durch den Klimawandel viel größer sind als zuvor angenommen”, sagte Bill Hare, der Chef des Forschungsinstituts Climate Analytics. “Das Paris-Abkommen ist ein historischer Wendepunkt für die ganze Welt.”

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Die roten Linien werden gezogen: Clim Acts aus Australien

Ärmel aufkrempeln

“Wir sind extrem glücklich”, erklärte EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete. Die Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard sagte: “Für die Schweiz war es wichtig, dass alle Verantwortung übernehmen und die Zweiteilung aufgehoben wird.” Aber auch Südafrikas Umweltministerin Edna Molewa sieht einen “Wendepunkt zu einer besseren und sichereren Welt”. ClimateJustice_2015_12_12_Paris_36

Frankreichs Präsident François Hollande sagte sogar: “Wir haben heute die beste und friedlichste Revolution geschafft – eine Revolution für den Klimaschutz”. Und Bubu Pateh Jallow, einer der Chefunterhändler der ärmsten Staaten, sagte: “Der Vertrag ist eine wirklich gute Arbeitsbasis”.

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“Die Unterschrift ist nur der Anfang, jetzt geht es darum, ihn auch umzusetzen.” Russlands Umweltminister Sergej Donskoj betonte: “Jetzt steht uns die Ratifikation bevor!” Der hintere Teil der Vereinbarung nämlich, zwölf der 31 Seiten, muss zu nationalem Recht werden. Und das in jedem der 195 Mitgliedsländer, ein Prozess, der im Falle des Kyoto-Vertrages acht Jahre gedauert hat. Aber diesmal soll der Paris-Vertrag bereits ab 2020 gelten – in vier Jahren.

ClimateJustice_2015_12_12_Paris_39Dass dieses Ziel nun benannt wird, bedeutet: Die Weltgemeinschaft hat endlich realisiert, wie ernst die Warnungen sind, die die Klimaforscher aufgestellt haben. So weit, so gut, aber auch so unzulänglich. Denn diese Erkenntnis wird – zumindest noch – nicht ausreichend in konkretes Handeln umgesetzt.

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Fakt ist: Die Treibhausgas-Limits, die die Länder der Erde sich gegeben haben und die die Basis des Paris-Vertrags bilden, bringen die Welt nur auf einen Drei-Grad-Pfad – also auf einen Kurs, bei dem Elemente des Klimasystems destabilisiert würden, darunter der Grönland-Eisschild, die Permafrostböden und die Regenwälder. Höhere Ansprüche trauten sich die Architekten des Paris-Deals nach dem Kopenhagen-Debakel nicht mehr zu stellen.

Gewaltfrei und ohne Presse

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Tolle Tage in Paris, mit Wechselbädern der Gefühle

Tja Leute, wir haben uns das Demonstrationsrecht erkämpft. Entschieden und gewaltfrei. In der deutschen Presse habe ich noch kein Wort darüber gelesen. Über die Demo am Eifelturm wurde bischen berichtet. Aber die vorhergehende und  aus meiner Sicht wichtigere in der Avenue de la Grande Armée vor dem Arc de Triomphe wurde  fast ausschließlich über soziale Medien, wie diesen Blog transportiert.

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Sind wir mal milde, das Demonstrationsverbot hat natürlich dazu geführt, dass auch die Presse nicht über die Details der Planungen informiert war.

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Ein Tourist aus China macht auch spontan mit. “Very big problems in China”
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und Mainz trifft auf Oppenheim (on the left side Esmathe Gandi, Président ATTAC Togo)

 

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und Mainz trifft auf Oppenheim (on the left side Esmathe Gandi, Président ATTAC Togo)
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zum Abschluss wird ergreifend mitreißend gesungen

Quellen

Klimaretter.Info

Skeptical Science

350.org   

Video von der Demo

DemocracyNOW

ARD Tagesschau COP21 live Blog

SonnenSeite

germanwatch