Europa 2017

Wir haben gelernt, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe nur arme Menschen betrifft. Dass es nur die Dritte Welt betrifft. Wenn du reich bist, oder wenn du in Orten wie den USA und Europa lebst, bist du sicher – oder zumindest sicherer.
Jetzt merken immer mehr Menschen auch in Europa: Das ist falsch.
Robert Scribbler warnt auf seinem Blog immer wieder davor, dass der Klimawandel JEDEN

Spain_Heat2Einzelnen betrifft. Dass niemand wirklich sicher vor seinen direkten oder systemischen Auswirkungen ist.

Frei übersetzt aus dem scribbler blog:

Der Grund dafür ist, dass die sich verschärfenden Auswirkungen des Klimawandels auf den Meeresspiegelanstieg, das extreme Wetter, die Versauerung der Ozeane letztlich so weitreichend sind, dass man keinen Ort auf der Erde realistischerweise als unbedenklich bezeichnen kann. Und selbst wenn Sie das Sperrfeuer dieser unterschiedlichen Auswirkungen persönlich vermeiden, kann  der Schaden von den steigenden Niveaus der Erwärmung schließlich so gravierend werden, dass ernste Gefahren des Einsturzes verschiedener zivilisatiorischer Erungenschaften bestehen:  Wasser-, Energie-, Transport- und Nahrungsmittelversorgung.

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Hitze in Spanien
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Waldbrände in Portugal

Obgleich die Effekte an der gegenwärtigen Erwärmung von 1.2 C mild sind im Vergleich zu 2 C, 3 C, 5 C oder mehr, schlagen sie schon gewaltig zu. Sie treffen wahllos in weiten Teilen Kanadas, Kaliforniens, New Yorks, New Orleans, Brasiliens, Bangladeschs, Russlands, Puerto Rico, Indiens und Chinas sowie in mehr weit entfernten  Orten, als wir hier aufzählen können. Der systemische Zusammenbruch von Puerto Rico infolge eines durch die globale Erwärmung verstärkten Hurrikans kann als ein relativer Mikrokosmos zu dem gesehen werden, was eine breitere globale Zivilisation erwartet, wenn wir die CO2-Emissionen nicht reduzieren.

Schwere Dürre in Spanien und Portugal

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Trotz des weit verbreiteten Missverständnisses sind die wohlhabenderen Länder der Welt nicht immun gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Wir sehen, dass sich dies nun an zahlreichen Orten auch in Südosteuropa abzeichnet. Nämlich die Iberische Halbinsel, wo die Dürre in Portugal und Spanien gravierende Auswirkungen hat. Bildquelle: Global Drought Monitor.
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… nicht immer ist kühles Wasser da, wie hier in einem spanischen Touristenmagnet.

SpainDrought2In dieser Woche steht nur noch eine weitere Geschichte über katastrophale Auswirkungen des Klimawandels auf der iberischen Halbinsel in Europa im Mittelpunkt. 2017 ist das derzeit dritttrockneste Jahr in Spanien. Nach einem ungewöhnlich trockenen 4-Jahres-Zeitraum beginnt sich die Situation zu verschärfen. Der Douru River, der im Grunde genommen der Mississippi des spanischen Weinbaugebiets ist, ist zu 60 Prozent trocken. Riesige Stauseen wie die Cuerda del Pozo sind leer. Die Wasserkraft wurde um 58 Prozent reduziert. Und Waldbrände und Ernteausfälle haben sich ausgebreitet, mit der schlimmsten Weinlese seit Jahrzehnten, die zu einer weltweiten Verknappung des Weins geführt hat.

In Portugal hat der trockenste Oktober seit 20 Jahren eine Regierungskampagne zum Wassersparen angestoßen. An manchen Orten des Landes muss Wasser per LKW angeliefert werden, da lokale Quellen versagen. Der Premierminister des Landes erklärt, dass ein Wasserwunder nötig sei, um die Dürre zu lindern.

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Waldbrand in Portugal 2017

Diese Auswirkungen folgen auf einen tödlichen Ausbruch von Waldbränden im Oktober, bei dem 44 Menschen ums Leben kamen und 71 verletzt wurden. Einer der schlimmsten in der Region, der den Kontext von Bränden wie dem Fort McMurray Fire in Alberta und den jüngsten Waldbränden in Nordkalifornien, die mehr als 10.000 Gebäude zerstörten, ergänzt.

Regen in der Vorhersage, aber die globale Erwärmung wird der Region verschlimmernde Dürren bringen

Die vom Menschen verursachte globale Erwärmung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer extremen Dürre, indem sie sowohl die Niederschlags- als auch die Verdunstungsrate erhöht. Weil dieser Effekt ungleichmäßig ist, während sich die Welt erwärmt, gibt es immer mehr Extreme.

Für Spanien und Portugal bewegen sich die Klimazonen nach Norden. Dies bedeutet, dass wüstenähnliche Temperaturen und Bedingungen in den gesamten Mittelmeerraum aus der Sahara häufiger eindringen. Eine Realität, der sich die meisten Südeuropäer mit der Zeit stellen müssen, wenn sich die Erde weiter erwärmt.

Syrisches Elend: Ursachen

Klimawandel, Dürre, Bush, IS, Assad, Bürgerkrieg

Den Irakkrieg von Georg W. Bush, IS und Assad, diese Ursachen des Elends sind mittlerweile weitläufig bekannt. Wie die Erderwärmung politische Konflikte befeuert, erklärt Klimaforscher Stefan Rahmstorf im Interview mit der Frankfurter Rundschau.

Syrien wurde in den Jahren 2007 bis 2010 von der schlimmsten Dürre in der mehr als 100-jährigen Geschichte der dortigen Wetteraufzeichnungen heimgesucht. Die Folgen: Ernteausfälle, verendetes Vieh, Armut.  Wohlhabende Staaten kämen mit einer Dürre zurecht, so der Experte.

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Veränderungen der Niederschläge im Mittelmeerraum. “Climate scientists have been warning for over a decade that global warming is going to produce environmental stresses and severe weather patterns that will have devastating impacts on countries that are none too stable to begin with.”

Professor Rahmstorf, der Bürgerkrieg in Syrien eskaliert und erzeugt immer mehr Flüchtlinge. Der Konflikt begann jedoch schon vor vier Jahren, nach einer schweren Dürreperiode im Land. Haben Dürre und Gewalt etwas miteinander zu tun?
Der Ausbruch von Unruhen und Gewalt hat natürlich immer eine ganze Reihe von Ursachen, darunter vor allem politische und gesellschaftliche Voraussetzungen. Eine wohlhabende, stabile Demokratie wie die USA kommt auch mit einer Dürre zurecht. Leider gibt es auf der Erde aber auch viele verletzliche und schwache Staaten, wo Naturkatastrophen oder Ernteausfälle durchaus ein Auslöser für Instabilität sein können – insbesondere wenn die Regierung bei der Bewältigung der Situation versagt oder überfordert ist. Ein 2013 in der Fachzeitschrift Science publizierter Überblick über 60 einzelne Studien zeigte, dass Abweichungen von normalen Niederschlägen und erhöhte Temperaturen systematisch die Gefahr von Konflikten erhöhen.

Gibt es konkrete Hinweise zu Syrien?
Eine weitere Studie hat belegt, dass zahlreiche gewaltsame Proteste in Nordafrika und dem mittleren Osten in den Jahren 2008 und 2011 gerade mit den beiden großen Spitzen der Nahrungsmittelpreise auf dem Weltmarkt zusammenfallen. Auch die Weltbank findet in einem Report aus dem letzten Jahr einen Zusammenhang des „arabischen Frühlings“ mit den durch Missernten bedingt hohen Nahrungsmittelpreisen plausibel, wenn auch kaum beweisbar. Was die Lage in Syrien angeht: Fakt ist, dass das Land in den Jahren 2007 bis 2010 von der schlimmsten Dürre in der mehr als 100-jährigen Geschichte der dortigen Wetteraufzeichnungen heimgesucht wurde. Ernten blieben aus, sehr viel Vieh verendete.

Was genau geschah in Syrien als Folge davon?
Rund anderthalb Millionen Menschen flohen aus Not aus den ländlichen Gebieten Syriens und suchten Zuflucht in der Peripherie großer Städte wie Homs und Aleppo. Dort gab es Arbeitslosigkeit, Überfüllung, unzureichende Infrastruktur und Kriminalität, und daher eine massive Unzufriedenheit. Dort lag dann auch die Keimzelle der syrischen Revolte – die aber, das muss noch mal betont werden, natürlich eine ganze Reihe von Gründen hatte.

Welche Schuld trägt das Assad-Regime an der Eskalation?
Die Eskalation war im Wesentlichen sicher eine politische. Aber schon im Vorfeld der Dürre gab es Fehler. Eine dieses Jahr in den renommierten Proceedings of the National Academy of Sciences der USA erschienene Studie sieht einen wichtigen Grund für den massiven Einbruch der Landwirtschaft in einer verfehlten, nicht nachhaltigen Agrarpolitik: wie Satellitendaten zeigen wurden die Grundwasservorräte übernutzt, was Syrien dann sehr anfällig in der Dürre machte. Der Fluss Chabur, ein Zufluss des Euphrat, trocknete aus. Später versagte das Regime dann dabei, den von der Dürre betroffenen Menschen zu helfen.

Die globale Erwärmung führt nach Voraussagen des UN-Klimarats IPCC verstärkt zu Dürren und Missernten. Könnten dadurch weitere „Syriens“ entstehen?
Die schon genannte Studie zeigt, dass bereits die schwere syrische Dürre wahrscheinlich eine Folge der globalen Erwärmung war. Da die Dürren weiter zunehmen werden und es in absehbarer Zeit auch weiterhin fragile Staaten geben wird, dürfte durch die globale Erwärmung die Zahl der Flüchtlinge in den nächsten Jahrzehnten weiter zunehmen. Der Klimawandel ist hier ein zusätzlicher Faktor, aber natürlich haben Flüchtlingsströme immer mehrere Auslöser.

Albtraum Klimawandel ist schon da

Historiker werden das Jahr 2015 als das Jahr sehen, in dem die Situation eskalierte.

Einige Momentaufnahmen:

In den letzten paar Monaten töteten rekordbrechende Hitzewellen in Pakistan und Indien mehr als 1000 Menschen.

Der Regenwald des Olympic National Park in Washingtion fing das erste Mal seit Menschengedenken Feuer.

Im heißesten Juli Großbritanniens seit Wetterberichterstattung wurden in London bis zu 36,6° erreicht. The Guardian musste kurzzeitig seinen life blog zur Hitzewelle einstellen, da die Computerserver überhitzt waren.

In Kalifornien, dass an der schlimmsten Dürre seit tausend Jahren leidet, weitete sich ein Buschfeuer, das auf einer Fläche von 50 Morgen begann, innerhalb weniger Stunden um das 70fache aus, übersprang dabei den I-15 Freeway während des Berufsverkehrs.

Wenige Tage später prasselten heftige, so noch nie erlebtee Sommerregen auf die Region nieder.

Puerto Rico hat sein Wasser in nie gekanntem Ausmaß rationiert, während sich im tropischen Pazifik ein Monster El Nino formiert, der weltweit zu Klimaextremen führen wird.

Am 20. Juli ließ James Hansen, der ehemalige NASA Klimatologe, der die öffentliche Aufmerksamkeit im Sommer 19888 auf den Klimawechsel lenkte, eine Bombe platzen: Er und sein Team von Klimaforschern haben einen neuen, wichtigen, in dem Fall rückwirkenden Mechanismus vor der Küste der Antarktis identifiziert, der auf einen 10 x schnelleren Anstieg des mittleren Meereshöhe als angenommen, hindeutet: knapp über 3 Meter bis 2065.

Die Forscher gaben eine ernüchternde Prognose ab: Wenn die Emissionen nicht verringert werden, „schließen wir daraus, dass der Anstieg des Meeresspiegels um mehrere Meter praktisch unvermeidbar wird. Die sozialen und ökonomischen Folgen eines solchen Anstiegs werden verheerend sein. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, dass die aus Migration und ökonomischem Kollaps entstehenden Konsequenzen den Planeten unregierbar machen und die Strukturen der Zivilisation zerstören werden.“

Eric Rignot, Klimaforscher bei der NASA und der Univerity of California-Irvine und Hansens Ko-Autor, meinte, dass ihre neuen Ergebnisse nicht zwingend das „Worst-Case-Szenario“ des Anstiegs der Meere verändern. Sie machen es nur wesentlich dringender, darüber nachzudenken und zu diskutieren, und das gilt ganz besonders für die Regierungen der Länder.

Im Besonderen, fügt Rignot hinzu, zeigen die neuesten Forschungen, dass ein Anstieg um 2° Celsius der globalen Temperatur – was vorher als „sicheres“ Ausmaß des Klimawandels angesehen wurde – „eine Katastrophe für den Anstieg des Meeresspiegels sein wird.“

Hansens neue Studie zeigt also wie kompliziert und unvorhersehbar der Klimawechsel sein kann. Auch wenn die weltweiten Temperaturen der Ozeane auf das höchste Niveau seit der Wetteraufzeichnung anstiegen, so kühlen die Temperaturen, dort wo das Eis außergewöhnlich schnell schmilzt, eigentlich ab, bremsen die Meeresströmungen ab, wodurch wiederum das gesamte Wettergeschehen durchdrehen wird. Zu beobachten im Süden von Grönland, wo sich ein dauerhaft kalter Meeresabschnitt entwickelt, genau dort, wo frühere Experimente eine plötzlich auftretende Flut von Schmelzwasser vorhersagten.

Michael Mann, ein weiterer prominenter Klimaforscher, sagte neulich über die unerwartet schnelle Abkühlung des Atlantiks: „Hier haben wir nun ein anderes Beispiel dafür, dass unsere Beobachtungen darauf verweisen, dass die Vorhersagen zum Klimamodell zu konservativ sind, wenn gewisse Ursachen des Klimawandels so weiterlaufen wie bisher .“

Da Sturmsysteme und Jet Streams in den USA und Europa ihre Energie teilweise aus den unterschiedlichen Wassertemperaturen gerieren, sind profunde Auswirkungen zu erwarten, wenn ein Teil des Ozeans abkühlt, während andere Partien wärmer werden. Stürme werden heftiger werden und der Anstieg des Meeresspiegels wird beschleunigt. Wissenschaftler wie Hansen erwarten, dass die Wetterphänomene in den nächsten Jahren immer heftiger ausfallen werden. Auch wenn Mann feststellt, dass es immer noch „unklar“ ist, ob der kürzlichen, schweren Winter an der Ostküste mit diesem Phänomen zusammenhängen.

Bis hierher sind das noch nicht einmal die schlimmsten Veränderungen in der Biosphäre der Erde, die Wissenschaftler dieses Jahr beobachteten. Dafür wenden wir den Blick von ansteigenden Meeresspiegeln ab und konzentrieren uns darauf, was momentan in den Ozeanen selbst vor sich geht.

Noch nie waren die Wassertemperaturen Nordpazifik so hoch, und das über einen solch langen Zeitraum und einem solch großen Gebiet wie dieses Jahr – und das hat schon schwer wiegende Auswirkungen auf das marine Leben.

Der 80 Jahre alte Roger Thomas biete Whale-watching-Touren vor San Franzisco an. Bei einer Fahrt etwas früher in diesem Jahr beobachtete er 25 Buckelwale und 3 Blauwale. Bei einer Bestandsaufnahme am 4. Juli beobachteten Bundesbeamte 115 Wale innerhalb einer einzigen Stunde in der Nähe der Farallon Islands – genug um eine Warnung an den Bootsverkehr heraus zu geben. Buckelwale sieht man gelegentlich weiter vor der Küste Kaliforniens, aber selten so nah und in dieser Anzahl. Warum kommen sie so nahe an die Küste? Außergewöhnlich warmes Wasser hat Krill und Sardellen, die Nahrung der Wale, in einem schmalen Streifen kalten Küstenwassers gedrängt. Das war ein Festtag für die Wale. „Es ist unglaublich,“ sagte Thomas einer Zeitung. „Wale, wohin man blickt.“

Im letzten Herbst entdeckten Wissenschaftler (des Bundes) in Nordalaska, eben genau dort, wo Shell nach Öl bohren will, 35.000 Walrosse, versammelt an einem einzigen Strand. Das war die größte, je dokumentierte Ansammlung „gestrandeter“ Walrosse, was bedeutet, dass ihre bevorzugten Habitate im Meereis immer schwerer zu finden sind.

Das Leben im Meer wandert nordwärts und passt sich in Echtzeit den sich erwärmenden Wassern an. Große Weiße Haie wurden nahe Monterey Bay, Kalifornien, bei der Vermehrung beobachtet, bisher die am weitesten nördlich liegende Sichtungsstelle.

Letzten Sommer wurde ein Blauer Marlin nahe Catalina Island gefangen – 1000 Meilen nördlicher als sein angestammter Lebensraum. Überall in Kalifornien werden fremde Spezies bei ihrer Wanderung nach Norden.beobachtet, so auch die mexikanische rote Krabbe.

Bild: Lachse am Rande des Aussterbens

Keine Spezies ist wohl ähnlich gefährdet, wie die, die am engsten mit dem nordwestlichen Pazifik in Zusammenhang steht: der Lachs.

Bill Peterson, Ozeangraph und Senior Wissenschaftler des National Oceanic und Atmospheric Administration’s Northwest Fisheries Science Center in Oregon, fährt alle 2 Wochen auf See, um Daten für die Vorhersagen betr. des Eintreffens der Lachse zu sammeln. Was er dieses Jahr zu sehen bekam ist tief beunruhigend.

Lachse sind ein solch entscheidender Faktor in ihrem küstennahen Ökosystem wie kaum eine andere Spezies auf diesem Planeten. Eine bedeutende Menge Stickstoff in den Wäldern der Westküste wird von den Lachsen in die Flüsse gebracht. Sie reisen zur Eiablage hunderte von Kilometern flussaufwärts, wo sie dann verenden und so den Stickstoff in das System einbringen. Die größten Bäume dieser Erde würden ohne den Lachs einfach nicht existieren.

Aber deren Situation ist unsicher. Dieses Jahr wurden aus Kalifornien von offizieller Seite Lachse in LKW-Konvois flussabwärts gefahren, da die Wasserstände der Flüsse zu niedrig und die Temperaturen für eine echte Überlebenschance zu hoch waren. Eine Art, der Chinook-Lachs, hat ein besonders hohes Risiko, in den nächsten paar Jahren auszusterben, falls die hohen Wassertemperaturen vor der Küste bestehen bleiben.

„Wenn Sie mit Fischern reden, dann sagen alle, dass sie so etwas noch nie zuvor gesehen haben“, sagt Peterson. „Wenn man keine Erfahrung mit solchen Dingen hat, fragt man sich: Was zum Teufel ist hier los?“

Immer mehr Wetterforscher glauben, dass die außergewöhnlich warmen Wassertemperaturen während der letzten Monate frühe Anzeichen für eine Phasenverschiebung in der pazifischen Dekadenschwankung (Pacific Decadal Oscillation=PDO), eine regelmäßig wiederkehrende Erwärmung des Nordpazifiks, was einige Male in einem Jahrhundert geschieht. Positive Phasen der PDO sind bekannt dafür, dass sie 15 bis 20 Jahre anhalten können. In diesen Phasen kann sich die Zunahme der Erderwärmung, im Gegensatz zu den negativen Phasen der PDO, verdoppeln.

Die Eigenschaften der PDO-Schwankungen ist nicht vorherzusagen – Klimaforscher sind bis heute einfach noch nicht genau dahinter gekommen, was die PDO antreibt und warum sie auftritt, wenn es geschieht. Es ist kein beständiger Wechsel – ganz sicher fallen die rekordverdächtigen Wassertemperaturen wieder ab, zumindest zeitweise, irgendwann in den nächsten Jahren – aber die Auswirkungen auf die marinen Arten werden anhalten – PDO wird von den Wissenschaftlern als „Erderwärmungs-Vorhersage“ bezeichnet.

„Die Klima (-veränderungs-)modelle sagen uns diese sanfte, langsame Erwärmung voraus“, meint Peterson, „aber das Problem der letzten Jahre waren die hohen Schwankungen. Damit können wir als Wissenschaftler nicht Schritt halten und die Tiere ebenfalls nicht.“ Peterson vergleicht es mit einem Boxer, auf den von Runde zu Runde eingeprügelt wird. „An einem bestimmten Punkt schlägst du sie nieder und der Kampf ist vorbei.“

Bild: In der Hitzewelle geschmolzener Asphalt in Indien

Begleitet werden die seltsamen Reaktionen der Flora und Fauna von einer erstaunlich hohen Abnahme des Planktons – der Basis der marinen Nahrungskette. Im Juli schloss eine weitere Schwerpunktstudie, dass die Übersäuerung der Ozeane „fast traumatische“ Auswirkungen auf die Diversität des Planktons haben werde, mit dem Effekt, dass einige Spezies aussterben während andere bestens gedeihen werden. Kohlendioxid, das die Meere über die Atmosphäre aufnehmen, wandelt sich in Kohlensäure um – und der ph-Wert des Seewassers geht somit zurück.

Laut der leitenden Autorin Stephanie Dutkiewicz vom MIT wird diese Entwicklung „die gesamte Nahrungskette verändern“.

Die Hansen Studie mag mehr Aufmerksamkeit bekommen haben, aber Dutkiewicz’ Studie, und andere ähnliche, weisen auf noch schlimmere Folgen für unsere Zukunft hin. Die rasche Abfolge der Veränderungen, die Dutkiewicz und ihre Mitarbeiter beobachten, haben einige ihrer wissenschaftlichen Kollegen so sehr schockiert, dass sie denken: Ja – wir steuern tatsächlich auf das worst-case-Szenario zu. Ungleich dem Jahrzehnte entfernten, vorhergesagten Anstieg der Meere stellen Erwärmung und Übersäuerung der Ozeane ein Problem dar, das mit einem zeitgleichen Massenaussterben so richtig durchstartet.

Jacquelyn Gill ist Paläoökologin an der Universität von Maine. Sie weiß eine Menge über das Aussterben und ihre Arbeit ist wichtiger denn je. Im Wesentlichen versucht sie, die heute lebenden Spezies zu schützen, indem sie immer mehr darüber lernt, was ausgestorbene Arten getötet hat. Das uralte Datenmaterial, das sie studiert, zeigt „wirklich überzeugende Beweise dafür, dass abrupte Klimaveränderungen sehr wohl während der Lebensspanne eines Menschen vorkommen können. Wir sprechen von weniger als einer Dekade.“

Während der letzten ein oder zwei Jahre zeigte sich eine dauerhafte Veränderung der Winde des Nordpazifik. Sie bildeten etwas, das Meteorologen und Ozeanographen als „the blob“ (der Tropfen, der Klecks) bezeichnen – eine extrem anomale Stelle warmen Wassers zwischen Hawaii, Alaska und Baja California, die das marine Ökosystem in einen Abwärtsstrudel reißt. Mit den wärmeren Temperaturen ist das Plankton massiv zurück gegangen und die Myriaden Spezies, die von ihm abhängen, sind abgewandert oder selbst im Schwinden begriffen.

Bedeutende Mengen nordwärts strömenden warmen Wassers gab es schon immer, auch häufiger. El Nino z.B. ist einer dieser Ströme, die gut vorherzusagen sind. Aber was dieses Jahr geschieht scheint etwas ganz Neues zu sein. Einige Klimatologen vermuten, dass die Veränderung der Luftströmungen mit dem raschen Schmelzen des arktischen Meereseis zusammenhängt. Dadurch fährt sich das Wettergeschehen immer öfter fest, wie gesonderte Forschungen zeigten.

Eine ähnliche Veränderung im Verhalten der Jet-Streams  hat in den letzten beiden Jahren bei der kalifornischen Dürre und den schweren polaren Schneestürmen im Nordosten der USA mitgewirkt.

Ein solches verstärktes Jet-Stream-Muster hat vor der Westküste einen ungewöhnlichen Kalmen (windstillen Bereich) geschaffen, der die meiste Zeit in den letzten 18 Monaten bestand. Daniel Swain, Meteorologe an der Stanford University nannte es den „lächerlich unverwüstlichen Hochdruckrücken“ – denn Wetterereignisse sollten nicht so langlebig sein.

Da wärmere Ozeane auch an Volumen zunehmen, führt das in Konsequenz zu einem akuten Anstieg der Meere. Eine kürzlich angefertigte Studie zeigt die Verlangsamung der atlantischen Meeresströmungen, vielleicht stehen sie in Zusammenhang mit dem Schmelzen der grönländischen Gletscher, das schon zu einer Erhöhung der Meeresspiegel um 10 Zentimeter entlang der Nordostüste von 2009 bis 2010 führte. Sicher, es scheint, dass dieser plötzliche und nicht vorhergesagte Anstieg nur temporär sei, aber Forscher, die sich damit beschäftigten, schätzten, ein solcher Vorgang käme einmal in 850 Jahren vor, und Schuld daran trage die fortschreitende Erosion der Strände „mindestens so bedeutsam wie manche Hurrikans.“

Bild:Fluten in Chile

Eventuell noch schlimmer als der Anstieg der Meerestemperaturen ist die Übersäuerung des Wassers. Sie hat direkte Auswirkungen auf Weichtiere und andere Meereslebewesen mit harten Außenskeletten: Eine bemerkenswerte Studie aus dem letzten Jahr zeigte, dass sich entlang der Westküste die Gehäuse kleiner und kleinster Schnecken schon auflösen, mit heute noch nicht absehbaren Folgen für das Ökosystem. Eine der Autorinnen, Nina Bednarsek, sagte gegenüber dem Science Magazin, die Gehäuse der Schnecken sähen durch das übersäuerte Wasser ganz zerfressen aus, sie ähnelten „Blumenkohl“ oder „Sandpapier“. Eine ähnlich aufsehenerregende Studie, die von mehr als einem Dutzend der weltführenden Ozeanographen im Juli herausgegeben wurde, zeigt, dass die derzeitig rasant zunehmenden Co2-Emissionen einen nachhaltig irreversiblen Wandel der ozeanischen Ökosysteme noch in diesem Jahrhundert vorantreiben werden.

Die Studie weist darauf hin, dass in nur einem Jahrzehnt die chemischen Veränderungen die schon vorhandene Grundbelastung in nahezu der Hälfte aller Ozeane weltweit übersteigen werden.

„Ich dachte immer, es sei schwierig, die Lebewesen der Meere auszurotten,“ sagte James Barry vom Monterey Bay Aquarium Research Institute in Kalifornien 2013 der Seattle Times. „Der Wandel, den wir beobachten, schreitet so schnell voran, dass es schon unmittelbar bevorsteht.“

Dank dem Stress, dem wir das Ökosystem des Planeten aussetzen – die Erwärmung, die Übersäuerung und die gute alte Umweltverschmutzung – stehen die Ozeane nun vor einigen Jahrzehnten raschen Wandels.

Dies könnte als nächstes geschehen:

Die Kombination überschüssiger Düngemittel aus landwirtschaftlichem Oberflächenablauf, abnormale Windmuster und sich erwärmende Ozeane schaffen heute schon jahreszeitlich bedingte Todeszonen in Küstenregionen, da die Algenblüte das meiste des verfügbaren Sauerstoffs verbraucht. Das Auftreten dieser Regionen mit äußerst niedrigen Sauerstoffgehalt verdoppelt sich seit 1960 regelmäßig alle 10 Jahre und dieses Wachstum sollte sich in den kommenden Jahrzehnten weiter beschleunigen.

Bis dato blieben diese Todeszonen meist nahe der Küsten, im 21. Jahrhundert jedoch werden solche Zonen die Tiefsee erobern. Diese sauerstoffarmen Regionen könnten allmählich größere Ausmaße annehmen – möglicherweise mit einem Durchmesser von Tausenden Meilen – und Fische, Wale, eigentlich alles in höhere Schichten drängen. Wenn dies geschieht und die sauerstofffreien Wasserschichten sich so deutlich ausweiten sollten , dann werden große Abschnitte der mäßig temperierten Tiefsee leiden, die Oberflächenerwärmung wird extrem beschleunigt und das Aufsteigen der tieferen, kühleren und nährstoffreicheren Wasserschichten erschwert.

Die zunehmende Verdunstung wärmerer Meere wird heftigere Wolkenbrüche verursachen, die eventuell die Wurzelsysteme unserer Wälder aus dem Gleichgewicht bringen und der daraus folgende höhere Oberflächenabfluss wird noch mehr überschüssige Düngemittel in die Küstengebiete schwemmen, die wiederum weitere sauerstoffarme Todeszonen verursachen. Im letzten Jahr haben Starkregen in Long Island, Phoenix, Detroit, Blaitmore, Houston Pensacola/Florida alle Rekorde gebrochen.

Die Anzeichen für das oben beschriebene Szenario können wir größtenteils aus unserem Wissen über das „Große Sterben“ ableiten, das vor 250 Millionen Jahren stattfand und aufgrund plötzlicher Einschwemmungen von Co2 und Methan vom Land aus 90% der Meereslebewesen auslöschte. Es begann die Zeit eines tiefgreifenden Klimawandels.

Die Bedingungen, die das „Große Sterben“ auslösten, entwickelten sich während hunderttausender Jahre.

Die Menschen allerdings emittieren Co2 wesentlich schneller und somit wird das derzeitige Massenaussterben lediglich ca. 100 Jahre zum Durchstarten benötigen.

Aufgrund all dieser Stressfaktoren könnte sich der Sauerstoffmangel so ausweiten, dass manche der artenreichsten Ökosysteme der Meere noch zu unseren Lebzeiten zerstört werden. Eine neue Studie von Sarah Moffit von der University of California-Davis spricht von Tausenden von Jahren, die die Meere bräuchten um sich zu erholen. „Was meine Kinder in Zukunft erwartet, sind nicht mehr dieselben Ozeane, die ich heute habe.“ merkt Moffitt an.

Tickets für die erste Reihe in der globalen Umweltkatastrophe zu haben, bedeutet für die Wissenschaftler, einen hohen emotionalen Tribut zu zahlen und in manchen Fällen werden sie zu Verteidigern der Umwelt. von den ca. zwei Dutzend Forschern, die ich für diesen Text interviewte, bedienten sich ab einem gewissen Punkt einer apokalyptischen Ausdrucksweise.

Für Simone Alin, Ozeanographin an dem NOAA’s Pacific Marine Environmental Laboratory in Seattle, spielen sich die Veränderungen, die sie beobachtet, direkt vor der Haustür ab. Der Puget Sund ist ein natürliches Laboratorium in den kommenden Jahren des raschen Wandels, denn sein Wasser ist von Natur aus schon saurer als die meisten anderen

Ökosysteme der Meere.

Die örtliche Austernindustrie leidet schon unter den Auswirkungen des sich übersäuernden Wassers und unternimmt schon große Anstrengungen um den totalen Kollaps zu vermeiden. Alin vergleicht die Funktion der Austern, die im Puget Sund nicht heimisch sind, mit dem Kanarienvogel in den Kohlenminen. „Ein Kanari gehört auch nicht in eine Kohlenmine, aber er ist ein guter Indikator für Veränderungen.“

Obwohl sich Alin täglich mit den Veränderungen der Ozeane beschäftigt, hat die Dutkiewicz-Studie über die drohenden, weitreichenden Veränderungen und die Folgen für das Planton sie doch überrascht: „Das war alarmierend für mich, denn wenn sich die Basis der Nahrungskette ändert, dann ändert sich alles, richtig?“

Alins freimütiges Gespräch über die sich abzeichnende Apokalypse der Ozeane ergibt sich vielleicht aus der täglichen

Arbeit mit den unfassbaren Veränderungen. Aber vor 4 Jahren, mit der Geburt ihrer Zwillinge „verschärfte sich das ganze Thema“, sagt sie. „Ich habe mir schon genug Sorgen über diese Probleme gemacht, bevor ich Kinder in die Welt setzte, um mich zu fragen, ob das eine gute Idee sei. Jetzt fühle ich mich wie zerbrochen.“

Katharine Hayhoe, Klimaforschering und evangelische Christin, zog mit ihrem Mann, einem Pastor, von Kanada nach Texas, gerade weil es so verletzlich für Klimaveränderungen ist.Dort engagiert sie sich gemeinsam mit der christlichen Gemeinde in wissenschaftlichen Bereichen – so wie ein Missionar es täte. Aber sie plant schon ihre Fluchtstrategie: „Wenn wir diesen Weg weiter beschreiten, dann wird uns Kanada lange Zeit ein Heim bieten. Aber die meisten Leute verschwenden keine Gedanken an eine mögliche Flucht – sie sind es, denen ich versuche zu helfen.“

James Hansen, der Vorsitzende der Klimaforscher, zog sich aus dem Berufsleben bei der NASA zurück und wurde zum Umweltaktivisten. Trotz aller düsteren Aussagen seiner Studie ist Hansen eigentlich irgendwie hoffnungsvoll. Denn er weiß, um den Klimawandel zu stoppen gibt es eine einfache Lösung: So schnell wie möglich raus aus den fossilen Brennstoffen. Wenn morgen die Staatschefs der USA und China einer ausreichend hohen, koordinierten

Co2-Besteuerung, die auch auf Importe angewendet wird, zustimmen würden, dann hätte der Rest der Welt keine andere Wahl als mitzuziehen. Diese Idee wurde schon mehrfach dem Kongress (mit halbherziger Unterstützung beider Parteien) vorgetragen. Auch wenn es lange dauern kann, die Besteuerung durchzusetzen, ist selbst die kleinste Möglichkeit, dass solch kühne Unternehmung wahr werden könnte, für Hansen der Grund, ihr den Rest seines Lebens d zu widmen. Während einer Telefonkonferenz mit Reportern erklärte Hansen, dass eine mögliche, gemeinsame Co2-Steuer der USA und Chinas weitaus wichtiger wäre, als alles, was während des UN – Klimagipfels in Paris besprochen werden kann.

Hansen unterstützt die Gruppe Our Children’s Trust, eine rechtliche Organisation, die eine Anzahl neuer Herausforderungen im Namen der Minderjährigen katalogisieren. Dahinter steht der Gedanke, dass der Klimawandel einen Verstoß gegen die intergenerative Gleichheit darstellt – Kinder, so argumentiert die Gruppe haben den rechtlichen Anspruch einen gesunden Planeten zu erben.

Eine gesonderte Herausforderung für das Gesetz der USA wurde von einem ehemaligen EPA-Forscher aufgebracht, als er das Co2 nicht nur als Schadstoff ( der sich mit dem Clean Air Act selbst abbauen könnte) bezeichnete, sondern auch als eine giftige Substanz. Im allgemeinen verbleiben diese Stoffe eine besonders lange zeit in der Umwelt, verursachen unzumutbare Risiken und fordern daher einen Umweltsanierungsplan. Das könnte in unserem Fall heißen, eine riesige Anzahl von Bäumen zu pflanzen oder Feuchtbiotope wieder herzustellen und die überschüssige Kohle zu „begraben“.

Sollten diese neuen Herausforderungen gemeistert werden, wird es dennoch Jahre dauern, bis es zu einem sichtbaren Abfall der Kurve kommt. Aber das kann schon genug sein. Wenn alles verloren scheint, kann das Retten einiger weniger Spezies schon ein Triumph sein.

Original:

The Point of No Return: Climate Change Nightmares Are Already Here

The worst predicted impacts of climate change are starting to happen — and much faster than climate scientists expected

By

Historians may look to 2015 as the year when shit really started hitting the fan. Some snapshots: In just the past few months, record-setting heat waves in Pakistan and India each killed more than 1,000 people. In Washington state’s Olympic National Park, the rainforest caught fire for the first time in living memory. London reached 98 degrees Fahrenheit during the hottest July day ever recorded in the U.K.; The Guardian briefly had to pause its live blog of the heat wave because its computer servers overheated. In California, suffering from its worst drought in a millennium, a 50-acre brush fire swelled seventyfold in a matter of hours, jumping across the I-15 freeway during rush-hour traffic. Then, a few days later, the region was pounded by intense, virtually unheard-of summer rains. Puerto Rico is under its strictest water rationing in history as a monster El Niño forms in the tropical Pacific Ocean, shifting weather patterns worldwide.

On July 20th, James Hansen, the former NASA climatologist who brought climate change to the public’s attention in the summer of 1988, issued a bombshell: He and a team of climate scientists had identified a newly important feedback mechanism off the coast of Antarctica that suggests mean sea levels could rise 10 times faster than previously predicted: 10 feet by 2065. The authors included this chilling warning: If emissions aren’t cut, „We conclude that multi-meter sea-level rise would become practically unavoidable. Social disruption and economic consequences of such large sea-level rise could be devastating. It is not difficult to imagine that conflicts arising from forced migrations and economic collapse might make the planet ungovernable, threatening the fabric of civilization.“

Eric Rignot, a climate scientist at NASA and the University of California-Irvine and a co-author on Hansen’s study, said their new research doesn’t necessarily change the worst-case scenario on sea-level rise, it just makes it much more pressing to think about and discuss, especially among world leaders. In particular, says Rignot, the new research shows a two-degree Celsius rise in global temperature — the previously agreed upon „safe“ level of climate change — „would be a catastrophe for sea-level rise.“

Hansen’s new study also shows how complicated and unpredictable climate change can be. Even as global ocean temperatures rise to their highest levels in recorded history, some parts of the ocean, near where ice is melting exceptionally fast, are actually cooling, slowing ocean circulation currents and sending weather patterns into a frenzy. Sure enough, a persistently cold patch of ocean is starting to show up just south of Greenland, exactly where previous experimental predictions of a sudden surge of freshwater from melting ice expected it to be. Michael Mann, another prominent climate scientist, recently said of the unexpectedly sudden Atlantic slowdown, „This is yet another example of where observations suggest that climate model predictions may be too conservative when it comes to the pace at which certain aspects of climate change are proceeding.“

Since storm systems and jet streams in the United States and Europe partially draw their energy from the difference in ocean temperatures, the implication of one patch of ocean cooling while the rest of the ocean warms is profound. Storms will get stronger, and sea-level rise will accelerate. Scientists like Hansen only expect extreme weather to get worse in the years to come, though Mann said it was still „unclear“ whether recent severe winters on the East Coast are connected to the phenomenon.

And yet, these aren’t even the most disturbing changes happening to the Earth’s biosphere that climate scientists are discovering this year. For that, you have to look not at the rising sea levels but to what is actually happening within the oceans themselves.

Water temperatures this year in the North Pacific have never been this high for this long over such a large area — and it is already having a profound effect on marine life.

Eighty-year-old Roger Thomas runs whale-watching trips out of San Francisco. On an excursion earlier this year, Thomas spotted 25 humpbacks and three blue whales. During a survey on July 4th, federal officials spotted 115 whales in a single hour near the Farallon Islands — enough to issue a boating warning. Humpbacks are occasionally seen offshore in California, but rarely so close to the coast or in such numbers. Why are they coming so close to shore? Exceptionally warm water has concentrated the krill and anchovies they feed on into a narrow band of relatively cool coastal water. The whales are having a heyday. „It’s unbelievable,“ Thomas told a local paper. „Whales are all over
the place.“

Last fall, in northern Alaska, in the same part of the Arctic where Shell is planning to drill for oil, federal scientists discovered 35,000 walruses congregating on a single beach. It was the largest-ever documented „haul out“ of walruses, and a sign that sea ice, their favored habitat, is becoming harder and harder to find.

Marine life is moving north, adapting in real time to the warming ocean. Great white sharks have been sighted breeding near Monterey Bay, California, the farthest north that’s ever been known to occur. A blue marlin was caught last summer near Catalina Island — 1,000 miles north of its typical range. Across California, there have been sightings of non-native animals moving north, such as Mexican red crabs.

Eighty-year-old Roger Thomas runs whale-watching trips out of San Francisco. On an excursion earlier this year, Thomas spotted 25 humpbacks and three blue whales. During a survey on July 4th, federal officials spotted 115 whales in a single hour near the Farallon Islands — enough to issue a boating warning. Humpbacks are occasionally seen offshore in California, but rarely so close to the coast or in such numbers. Why are they coming so close to shore? Exceptionally warm water has concentrated the krill and anchovies they feed on into a narrow band of relatively cool coastal water. The whales are having a heyday. „It’s unbelievable,“ Thomas told a local paper. „Whales are all over
the place.“

Last fall, in northern Alaska, in the same part of the Arctic where Shell is planning to drill for oil, federal scientists discovered 35,000 walruses congregating on a single beach. It was the largest-ever documented „haul out“ of walruses, and a sign that sea ice, their favored habitat, is becoming harder and harder to find.

Marine life is moving north, adapting in real time to the warming ocean. Great white sharks have been sighted breeding near Monterey Bay, California, the farthest north that’s ever been known to occur. A blue marlin was caught last summer near Catalina Island — 1,000 miles north of its typical range. Across California, there have been sightings of non-native animals moving north, such as Mexican red crabs.

Attendant with this weird wildlife behavior is a stunning drop in the number of plankton — the basis of the ocean’s food chain. In July, another major study concluded that acidifying oceans are likely to have a „quite traumatic“ impact on plankton diversity, with some species dying out while others flourish. As the oceans absorb carbon dioxide from the atmosphere, it’s converted into carbonic acid — and the pH of seawater declines. According to lead author Stephanie Dutkiewicz of MIT, that trend means „the whole food chain is going to be different.“

The Hansen study may have gotten more attention, but the Dutkiewicz study, and others like it, could have even more dire implications for our future. The rapid changes Dutkiewicz and her colleagues are observing have shocked some of their fellow scientists into thinking that yes, actually, we’re heading toward the worst-case scenario. Unlike a prediction of massive sea-level rise just decades away, the warming and acidifying oceans represent a problem that seems to have kick-started a mass extinction on the same time scale.

Jacquelyn Gill is a paleoecologist at the University of Maine. She knows a lot about extinction, and her work is more relevant than ever. Essentially, she’s trying to save the species that are alive right now by learning more about what killed off the ones that aren’t. The ancient data she studies shows „really compelling evidence that there can be events of abrupt climate change that can happen well within human life spans. We’re talking less than a decade.“

For the past year or two, a persistent change in winds over the North Pacific has given rise to what meteorologists and oceanographers are calling „the blob“ — a highly anomalous patch of warm water between Hawaii, Alaska and Baja California that’s thrown the marine ecosystem into a tailspin. Amid warmer temperatures, plankton numbers have plummeted, and the myriad species that depend on them have migrated or seen their own numbers dwindle.

Significant northward surges of warm water have happened before, even frequently. El Niño, for example, does this on a predictable basis. But what’s happening this year appears to be something new. Some climate scientists think that the wind shift is linked to the rapid decline in Arctic sea ice over the past few years, which separate research has shown makes weather patterns more likely to get stuck.

A similar shift in the behavior of the jet stream has also contributed to the California drought and severe polar vortex winters in the Northeast over the past two years. An amplified jet-stream pattern has produced an unusual doldrum off the West Coast that’s persisted for most of the past 18 months. Daniel Swain, a Stanford University meteorologist, has called it the „Ridiculously Resilient Ridge“ — weather patterns just aren’t supposed to last this long.

What’s increasingly uncontroversial among scientists is that in many ecosystems, the impacts of the current off-the-charts temperatures in the North Pacific will linger for years, or longer. The largest ocean on Earth, the Pacific is exhibiting cyclical variability to greater extremes than other ocean basins. While the North Pacific is currently the most dramatic area of change in the world’s oceans, it’s not alone: Globally, 2014 was a record-setting year for ocean temperatures, and 2015 is on pace to beat it soundly, boosted by the El Niño in the Pacific. Six percent of the world’s reefs could disappear before the end of the decade, perhaps permanently, thanks to warming waters.

Since warmer oceans expand in volume, it’s also leading to a surge in sea-level rise. One recent study showed a slowdown in Atlantic Ocean currents, perhaps linked to glacial melt from Greenland, that caused a four-inch rise in sea levels along the Northeast coast in just two years, from 2009 to 2010. To be sure, it seems like this sudden and unpredicted surge was only temporary, but scientists who studied the surge estimated it to be a 1-in-850-year event, and it’s been blamed on accelerated beach erosion „almost as significant as some hurricane events.“

Possibly worse than rising ocean temperatures is the acidification of the waters. Acidification has a direct effect on mollusks and other marine animals with hard outer bodies: A striking study last year showed that, along the West Coast, the shells of tiny snails are already dissolving, with as-yet-unknown consequences on the ecosystem. One of the study’s authors, Nina Bednaršek, told Science magazine that the snails‘ shells, pitted by the acidifying ocean, resembled „cauliflower“ or „sandpaper.“ A similarly striking study by more than a dozen of the world’s top ocean scientists this July said that the current pace of increasing carbon emissions would force an „effectively irreversible“ change on ocean ecosystems during this century. In as little as a decade, the study suggested, chemical changes will rise significantly above background levels in nearly half of the world’s oceans.

„I used to think it was kind of hard to make things in the ocean go extinct,“ James Barry of the Monterey Bay Aquarium Research Institute in California told the Seattle Times in 2013. „But this change we’re seeing is happening so fast it’s almost instantaneous.“

Thanks to the pressure we’re putting on the planet’s ecosystem — warming, acidification and good old-fashioned pollution — the oceans are set up for several decades of rapid change. Here’s what could happen next.

The combination of excessive nutrients from agricultural runoff, abnormal wind patterns and the warming oceans is already creating seasonal dead zones in coastal regions when algae blooms suck up most of the available oxygen. The appearance of low-oxygen regions has doubled in frequency every 10 years since 1960 and should continue to grow over the coming decades at an even greater rate.

So far, dead zones have remained mostly close to the coasts, but in the 21st century, deep-ocean dead zones could become common. These low-oxygen regions could gradually expand in size — potentially thousands of miles across — which would force fish, whales, pretty much everything upward. If this were to occur, large sections of the temperate deep oceans would suffer should the oxygen-free layer grow so pronounced that it stratifies, pushing surface ocean warming into overdrive and hindering upwelling of cooler, nutrient-rich deeper water.

Enhanced evaporation from the warmer oceans will create heavier downpours, perhaps destabilizing the root systems of forests, and accelerated runoff will pour more excess nutrients into coastal areas, further enhancing dead zones. In the past year, downpours have broken records in Long Island, Phoenix, Detroit, Baltimore, Houston and Pensacola, Florida.

Evidence for the above scenario comes in large part from our best understanding of what happened 250 million years ago, during the „Great Dying,“ when more than 90 percent of all oceanic species perished after a pulse of carbon dioxide and methane from land-based sources began a period of profound climate change. The conditions that triggered „Great Dying“ took hundreds of thousands of years to develop. But humans have been emitting carbon dioxide at a much quicker rate, so the current mass extinction only took 100 years or so to kick-start.

With all these stressors working against it, a hypoxic feedback loop could wind up destroying some of the oceans‘ most species-rich ecosystems within our lifetime. A recent study by Sarah Moffitt of the University of California-Davis said it could take the ocean thousands of years to recover. „Looking forward for my kid, people in the future are not going to have the same ocean that I have today,“ Moffitt said.

As you might expect, having tickets to the front row of a global environmental catastrophe is taking an increasingly emotional toll on scientists, and in some cases pushing them toward advocacy. Of the two dozen or so scientists I interviewed for this piece, virtually all drifted into apocalyptic language at some point.

For Simone Alin, an oceanographer focusing on ocean acidification at NOAA’s Pacific Marine Environmental Laboratory in Seattle, the changes she’s seeing hit close to home. The Puget Sound is a natural laboratory for the coming decades of rapid change because its waters are naturally more acidified than most of the world’s marine ecosystems.

The local oyster industry here is already seeing serious impacts from acidifying waters and is going to great lengths to avoid a total collapse. Alin calls oysters, which are non-native, the canary in the coal mine for the Puget Sound: „A canary is also not native to a coal mine, but that doesn’t mean it’s not a good indicator of change.“

Though she works on fundamental oceanic changes every day, the Dutkiewicz study on the impending large-scale changes to plankton caught her off-guard: „This was alarming to me because if the basis of the food web changes, then . . . everything could change, right?“

Alin’s frank discussion of the looming oceanic apocalypse is perhaps a product of studying unfathomable change every day. But four years ago, the birth of her twins „heightened the whole issue,“ she says. „I was worried enough about these problems before having kids that I maybe wondered whether it was a good idea. Now, it just makes me feel crushed.“

Katharine Hayhoe, a climate scientist and evangelical Christian, moved from Canada to Texas with her husband, a pastor, precisely because of its vulnerability to climate change. There, she engages with the evangelical community on science — almost as a missionary would. But she’s already planning her exit strategy: „If we continue on our current pathway, Canada will be home for us long term. But the majority of people don’t have an exit strategy. . . . So that’s who I’m here trying to help.“

James Hansen, the dean of climate scientists, retired from NASA in 2013 to become a climate activist. But for all the gloom of the report he just put his name to, Hansen is actually somewhat hopeful. That’s because he knows that climate change has a straightforward solution: End fossil-fuel use as quickly as possible. If tomorrow, the leaders of the United States and China would agree to a sufficiently strong, coordinated carbon tax that’s also applied to imports, the rest of the world would have no choice but to sign up. This idea has already been pitched to Congress several times, with tepid bipartisan support. Even though a carbon tax is probably a long shot, for Hansen, even the slim possibility that bold action like this might happen is enough for him to devote the rest of his life to working to achieve it. On a conference call with reporters in July, Hansen said a potential joint U.S.-China carbon tax is more important than whatever happens at the United Nations climate talks in Paris.

One group Hansen is helping is Our Children’s Trust, a legal advocacy organization that’s filed a number of novel challenges on behalf of minors under the idea that climate change is a violation of intergenerational equity — children, the group argues, are lawfully entitled to inherit a healthy planet.

A separate challenge to U.S. law is being brought by a former EPA scientist arguing that carbon dioxide isn’t just a pollutant (which, under the Clean Air Act, can dissipate on its own), it’s also a toxic substance. In general, these substances have exceptionally long life spans in the environment, cause an unreasonable risk, and therefore require remediation. In this case, remediation may involve planting vast numbers of trees or restoring wetlands to bury excess carbon underground.

Even if these novel challenges succeed, it will take years before a bend in the curve is noticeable. But maybe that’s enough. When all feels lost, saving a few species will feel like a triumph.

Netzfrau Patricia Kölb-Schur

UN-Klimagipfel: Klimawandel ist die größte Gefahr für die Menschheit

Klimawandel: Das ignorierte Problem – Säge nicht den Ast, auf dem Du sitzt! Jetzt ist die Zeit, um für zukünftige Generationen zu handeln!

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Die ausgelöschte Supermacht

Quelle:  israelnetz.com

Fast zweitausend Jahre lang hat das Assyrische Reich den Mittleren Osten beherrscht. Vor etwa 2.700 Jahren ist das mächtige Reich im heutigen IS-Gebiet zwischen Nord-Irak und Syrien implodiert. Fortan wurde es von den Hethitern (den heutigen Türken) und den Babyloniern (heute Irak) beherrscht. Jüngste Erkenntnisse über seinen Zusammenbruch lösen in Israel Sorge aus.

Der plötzliche Zusammenbruch sei eine Folge von Überbevölkerung und Dürre gewesen. Diese Erkenntnisse eines türkisch-amerikanischen Forscherteams lösen ausgerechnet in Israel Sorgen aus. Israel steht auf dem internationalen Index überbevölkerter Länder an zweiter Stelle nach Singapur und vor Kuwait. Zugleich wird wegen des Klimawechsels zunehmende Dürre in der ganzen Region vorhergesagt. Adam Schneider von der „University of California“, San Diego, und Selim Adali von der Istanbuler Universität behaupten, erstmals einen Zusammenhang zwischen Klimawechsel und dem Untergang einer Supermacht hergestellt zu haben. Sie veröffentlichten ihre These im Journal „Climatic Change“ mit einem Spruch des Königs Sanherib als Titel: “Keine Ernte eingefahren”.

Im Jahr 701 vor Christus ist unter König Hiskia in Judäa ein von Ägypten und den Babyloniern gestützter Aufstand gegen die Assyrer ausgebrochen. Sanherib kam und belagerte das von Hiskia mit einem bis heute erhaltenen unterirdischen Wassertunnel und mit Mauern befestigte Jerusalem. Doch der assyrische König musste wegen eines Aufstandes in Ninive unverrichteter Dinge heimkehren, zumal laut Bibel „Boten Gottes 185.000 im Lager der Assyrer getötet hatten“ (2. Könige 19,35).

Die Forscher behaupten, dass die Wirtschaft wegen fünfjähriger Dürre und Überbevölkerung zusammengebrochen und das politische System durch Bürgerkriege erheblich geschwächt worden sei. Deshalb wäre die Supermacht zum Raub anderer Völker geworden. Ninive wurde 612 vor Christus von Babyloniern und Medern eingenommen.

In der ehemaligen assyrischen Hauptstadt Ninive hat übrigens die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) vor kurzem das Grab des biblischen Propheten Jona abgerissen.

Foto: YouTube/Screenshot Israelnetz
Im Juli hat die Terrormiliz IS im irakischen Mossul das Grab des alttestamentlichen Propheten Jona zerstört. Foto: YouTube/Screenshot Israelnetz

Dramatische Dürre: Wie Wassermangel die Wirtschaft in Brasilien und Kalifornien lahm legt

Die Dürre in etlichen Teilen der Welt schadet der Wirtschaft enorm – von der Viehhaltung über die Industrie bis zu den Energieversorgern. Wenn es nicht bald kräftig regnet, könnten die Auswirkungen im nächsten Jahr massiv sein.

Obwohl es zuletzt ein wenig geregnet hat, leidet der brasilianische Bundesstaat Sao Paulo unter der schlimmsten Dürre seit sechs Jahrzehnten. Die Region steht für ein Drittel der Wirtschaftsleistung Brasiliens, weshalb die wiedergewählte Präsidentin Dilma Rousseff das Problem zügig angehen will. „Alles was in Sao Paulo passiert beeinträchtigt das Wirtschaftswachstum Brasiliens”, sagte Leonardo Dutra, Analyst bei Ernst & Young. „Der Mangel an Wasser kann die Erholung der Wirtschaft verzögern.” Sie steckt bereits in der Rezession, weshalb Wassermangel das Letzte ist, was sie gebrauchen kann. Die Hälfte der brasilianischen Textilproduzenten sind in Sao Paulo. Weil der Wasserbestand im Verhältnis zu dem Abwasser deutlich zurückgegangen ist, ist die Wasserqualität in der Region deutlich schlechter geworden.

Agrarindustrie unter Druck

Weil die Dürre die Zuckerproduktion in Brasilien beeinträchtigt, soll sie in diesem Jahr um 16 Prozent auf 31,6 Mio. Tonnen sinken. In Brasilien wird der Rohstoff aus Zuckerrohr hergestellt. Der Wassermangel hat die Kaffeeproduktion deutlich beeinträchtigt. Die Branche macht sich bereits Sorgen wegen der Qualität der 2015er-Ernte. Brasilien steht für ein Drittel der weltweiten Kaffeeproduktion. Zuletzt hat der Chemiekonzern Solvay einen Teil seiner Produktion in Brasilien heruntergefahren, und sich damit einer Reihe von Unternehmen angeschlossen, die unter dem Wassermangel erheblich leiden. Der Zellstoffproduzent Fibria Celulose arbeitet an Notfallplänen. 38 von 645 brasilianischen Städten haben mit der Rationierung von Wasser begonnen. Der Energiekonzern Tractebel Energia hat gewarnt, dass 2015 deutliche höhere Strompreise drohen, wenn es in den ersten Monaten des Jahres 2015 nicht kräftig regnen sollte. Die größte Volkswirtschaft Südamerikas bezieht rund drei Viertel ihres Stroms aus Wasserkraft. Bei Wassermangel müssen die Versorger verstärkt auf Kohle oder Erdgas setzen. Das treibt den Strompreis nach oben. Eine länger anhaltende Dürre würde die Profitabilität vieler Versorger erheblich beeinträchtigen.

Verheerende Dürre in Kalifornien

Nachdem es das dritte Jahr in Folge im US-Bundesstaat Kalifornien deutlich weniger als üblich geregnet hat, herrschten zuletzt in mehr als 80 Prozent des Staats extreme Dürre. Eine wachsende Zahl an Gemeinden läuft Gefahr, dass bis Ende November die Wasserbestände zur Neige gehen. Die Kalifornier haben verstärkt auf das Grundwasser zurückgegriffen, allerdings dauert es lange bis sich das Grundwasser wieder ansammelt. Eine anhaltende Dürre hätte massive Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion, steht Kalifornien doch für die Hälfte des Exports der gesamten USA an Früchten, ein Drittel des Exports an Gemüse und rund 20 Prozent bei Milch. Besorgniserregend ist zudem, mit welch großem Abstand der Bundesstaat Kalifornien in diesen Bereichen vor dem zweitgrößten Produzenten in den USA liegt. Mancher Experte fragt sich daher: Wer soll den Beitrag Kaliforniens an der Lebensmittelproduktion der USA wettmachen?
von Egmond Haidt 30.10.2014 in finanzen100.de

Schwarzer Schnee

Die jetzt sich verstärkende Verdunkelung des grönländischen Eisschildes kann sich auf die ganze Welt auswirken. Weltweit führenden Experten, die die riesigen Eisflächen beobachten, sind fassungslos”. Im vergangenen Jahr  wurde das Eis  sehr viel dunkler.  Es besteht die Gefahr einer gefährlichen “Rückkopplungsschleife“. Es wird weniger Sonnenlicht reflektiert und die globale Erwärmung verstärkt.  Das kann mehr Waldbrände und noch mehr Ruß bringen.

Da die Arktis wärmer wird, brennen die Wälder im Norden wie nie zuvor in den letzten 10.000 Jahren.  Eine Bestandsaufnahme im August 2014:  Waldbrände und “schwere Dürren” wechselten sich mit “Monsun”-Regenfällen in den westlichen Staaten der USA ab. Die extremsten Walbrände wüteten in den nördlichsten Gebieten unserer Erde: In Kanada, Sibirien und Schweden.

SchneeInGroenlandSchwarz

Mehr als 3,3 Millionen Hektar sind in diesem Jahr alleine in den kanadischen Northwest Territories verbrannt, fast neun Mal der langfristige Durchschnitt. Ergebnis: verkohlten Flächen,  größer als die US Bundesstaaten Staaten Connecticut und Massachusetts.

Für Kalifornien ist 2014 eines der schlimmsten Waldbrand-Jahre in der jüngeren Vergangenheit. Es ist bereits das dritte Jahr einer der schlimmsten Dürren in dem westlichen Bundesstaat seit Jahrzehnten. Durch starke Winde und extrem trockene Wälder werden die Brände weiter angefacht.

 

Mehr Infos:

darksnow.org

pm-magazin