Flucht vor dem Klima

Die Deutsche Welle hat einen guten Film zum Thema Klimafüchtlinge gemacht.

Mit 350 Millionen Klimaflüchtlingen rechnet die UN bis 2050 weltweit. Mehr noch als Kriege vertreiben die verheerenden Folgen des Klimawandels sie aus ihrer Heimat. Wovor genau fliehen sie? Was sind die Herausforderungen für den Rest der Welt?

Afrikanische Stimmen zum Klimawandel

L etzten Montag ist parallel zum Start der Pariser Klimakonferenz meine Informationsplattform „ African Climate Voices – Afrikanische Stimmen zum Klimawandel “ online gegangen, und ich würde mich sehr über Ihr Feedback und eine eventuelle Weiterleitung dieser Informationen an interessierte Kolleginnen und Kollegen freuen.

Herzliche Grüße aus Hannover !

Björn Jürgensen

„African Climate Voices“ – Afrikanische Stimmen zum Klimawandel – jetzt online

Die Informationsstelle Südliches Afrika (issa) begleitet den Weltklimagipfel in Paris (November/Dezember 2015) mit einem Informationsportal zum Klimawandel im südlichen Afrika. Die „ African Climate Voices “ richten sich an die in diesem geografischen Gebiet aktiven Eine-Welt-Initiativen, Afrikagruppen, Klima- und Umweltschutzorganisationen und Institutionen. Zudem wollen wir alle am südlichen Afrika und an Klimafragen interessierten Personen erreichen. Ziele der Plattform sind die Intensivierung des (trans-)nationalen Süd-Nord-Austauschs im Kontext des UN-Klimagipfels in Paris im Dezember 2015, die entwicklungspolitisch bedeutende Informationsvermittlung über den Klimawandel und dessen Folgen im südlichen Afrika und die Dokumentation und Verbreitung der Stimmen aus dem südlichen Afrika.

http://africanclimatevoices.com/

Klimaschutz und Gerechtigkeit

Du hast einen schrulligen Onkel der immer noch sagt „Hör‘ mir auf mit Klimawandel, die Wissenschaftler sagen jedes Jahr was anderes? Einen Kollegen,  der kundtut „alles halb so schlimm, was geht mich der Klimawandel an“?  Einen Chef der ruft: „Wachstum ist am wichtigsten für uns, später werden wir schon was gegen den Klimawandel erfinden“?

Der RBB Film Klimaschutz und Gerechtigkeit ist bestens geeignet für Aufklärung zu sorgen.

Klimaschutz und Gerechtigkeit

16.11.2015 | 28:53 Min. | UT | Verfügbar bis 16.11.2016 | Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg

Trotz der blutigen Anschläge will Frankreich Ende des Monats Gastgeber des Klimagipfels in Paris bleiben. Die hohen Kohlenstoffwerte in der Atmosphäre und die Erderwärmung zwingen zum Handeln. Der heißeste Sommer seit Beginn der Messungen brachte Deutschland Tornados, brennende Getreidefelder und einen riesigen Flüchtlingsstrom. Gibt es da Zusammenhänge?

Öl-Lobby sponserte Kriegsverbrecher

Klasse Beiträge gibt es von der RBB OZON Redaktion.

Populäre Wissenschaft
Auf allen weiteren Montags-Sendeplätzen setzt die Redaktion Wissenschaft/Bildung populäre Wissenschafts-, Tier- und Naturfilme ein, die selbst produziert oder von anderen ARD-Anstalten übernommen werden.

WissensZeit im rbb
Das Bildungsangebot des rbb Fernsehens, montags bis freitags, 6:20 Uhr bis 6:50 Uhr.

nano
Die Redaktion arbeitet am 3sat-Wissenschaftsmagazin „nano“ mit, das gemeinsam von ARD, ZDF, ORF und dem Schweizer Fernsehen produziert wird. Das rbb Fernsehen sendet  „nano“ montags bis freitags um 6:50 Uhr.

Birgit Berg: „Wer sich das Denken abnehmen läßt, darf sich nicht wundern, wenn man ihm bald auch den Kopf abnimmt.“

Schau nach wo du wohnst

Welche Auswirkungen wird der Klimawandel in der Stadt oder in der Region haben, in der Du wohnst?
Welche Maßnahmen zur Anpassung sind vielleicht auch schon geplant?

Tools für ganz Deutschland:
Hier erhältst Du einen Überblick über Klimafolgen und kannst Dich über Karten orientieren.

KlimafolgenOnline (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung)

Deutscher Klimaatlas (Deutscher Wetterdienst)

Regionaler Klimaatlas Deutschland (Helmholtz-Zentrum Geesthacht)

Informationen und Projekte für bestimmte Regionen:
Hier gibt es vertiefte Informationen für einzelne Regionen und Sektoren über Klimafolgen und Anpassung.

Klimzug – Klimawandel in Regionen (Bundesmin. für Bildung und Forschung)

Klimalotse (Umweltbundesamt)

INKAS Informationsportal KlimaAnpassung in Städten (Deutscher Wetterdienst)

Klimafolgen-Atlas für Europa

Ein Atlas, der die Auswirkungen einer Temperaturerhöhung um 2 °C für Europa darstellt:

https://www.atlas.impact2c.eu/en/

COP21: Schutzlos

Insel- und Entwicklungsländer kritisieren schärfer denn je: Das Zwei-Grad-Ziel reicht nicht, um ihr Überleben zu sichern

Text: Wolfgang Hassenstein

Man stelle sich vor, Deutschland sei ein Inselstaat in der Nordsee, und Wissenschaftler prognostizierten seinen vollständigen Untergang irgendwann in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts. Allen sei klar, dass der ungezügelte Ausstoß von Treibhausgasen in riesigen Staaten auf der anderen Seite des Planeten der Grund dafür ist. Auch die Menschen in diesen Ländern wüssten seit Jahrzehnten vom Schicksal der Germanischen Inseln, aber sie seien nicht bereit, ihren Lebensstil zu ändern.

Erst als es ihnen dämmert, dass der Klimawandel auch ihnen selbst ernste Probleme bereiten wird, einigen sie sich mit Ach und Krach auf ein sogenanntes „Zwei-Grad-Ziel“. Eine verzweifelte Kanzlerin erklärt auf großen Konferenzen immer wieder, dass die Deutschen ihr Land verlieren werden, wenn die Erde sich tatsächlich derart stark erwärmt. Ihr wird aber nur entgegnet, ein schärferes Klimaziel sei „unrealistisch“, dafür sei es jetzt leider schon zu spät.

Die V20-Staaten fordern stellvertretend für viele besonders verwundbare Länder das 1,5-Grad-Ziel Karte: Carsten Raffel

Genau in dieser Situation befinden sich verschiedene kleine Inselstaaten wie Kiribati, Tuvalu, Vanuatu und die Malediven. Und nicht nur für sie ist die Erderwärmung eine existenzielle Bedrohung, sondern auch für große Länder wie Bangladesch mit seinen 160 Millionen Einwohnern. „Wir lehnen es ab, das Opfer der internationalen Gemeinschaft in Paris zu sein“, erklärte Anwar Hossain Manju, der Umweltminister des Landes, zur Eröffnung der Pariser Klimakonferenz. „Wenn unser Überleben hier nicht auf den Tisch kommt, wird damit eine rote Linie überschritten. Alle Parteien haben die Pflicht zu handeln. Es nicht zu tun, ist ein Verbrechen.“ Offensichtlich treten die durch den Klimawandel besonders gefährdeten Staaten auf der COP21 so entschlossen und stark auf wie nie zuvor.

Schon auf den letzten Klimagipfeln hatten etwa die „Allianz der kleinen Inselstaaten“ (AOSIS) sowie die „Gruppe der ärmsten Länder“ (LDC) ehrgeizigere Klimaziele eingefordert. Mehrfach machten ihre Vertreter mit flammenden Reden auf ihre Situation aufmerksam: „Für uns ist das hier nicht einfach ein Treffen. Es geht um Leben oder Tod“, erklärte 2009 Mohammed Nasheed, der damalige Präsident der Malediven, auf der Konferenz in Kopenhagen.

Kurz zuvor hatte er mit seinen Ministern medienwirksam die weltweit erste Kabinettssitzung auf dem Meeresboden abgehalten. „Bei einem Temperaturanstieg von mehr als 1,5 Grad wird mein Land untergehen , die Korallenriffe werden sich auflösen und unsere Ozeane versauern“, warnte Nasheed. „Das gesamte Klima des Planeten wird aus den Fugen geraten.“ Die Konferenz scheiterte trotzdem.

Und vor zwei Jahren erklärte bei der COP19 in Polen Yeb Saño, der Delegierte der Philippinen, mit tränenerstickter Stimme: „Die Klima-Krise ist ein Wahnsinn.“ Damals verwüstete pünktlich zum Konferenzauftakt der Monster-Taifun Haiyan mit nie dagewesener Wucht seine Heimat und riss tausende seiner Landsleute in den Tod. Saños emotionaler Ausbruch machte im Konferenzzentrum für einige Minuten die Klimarealität regelrecht spürbar: „Lasst uns diesen Wahnsinn stoppen“, rief er, „hier in Warschau“.

Diese „neue Klimarealität“ nehmen nun, auf der COP21, gleich mehrere Staatengruppen zum Anlass, das in Kopenhagen offiziell beschlossene Zwei-Grad-Ziel wieder in Frage zu stellen : Die Obergrenze der Erwärmung müsse auf 1,5 Grad Celsius abgesenkt werden, um das Überleben dieser Staaten zu ermöglichen.

In einer zum Konferenzbeginn vorgestellten „Manila-Paris-Erklärung“ äußern sich die Staats- und Regierungschefs der Vulnerable Twenty Group (V20) „tief besorgt über die neue Klimarealität“ . Neue Forschungsergebnisse hätten gezeigt, dass das derzeit geltende Zwei-Grad-Ziel „unangemessen“ sei.

Zur V20-Gruppe haben sich Länder aus Südasien, Afrika und Mittelamerika zusammengeschlossen, mehrere Inselstaaten im Pazifik und der Karibik sowie die Mongolei und Nepal. Sie sind von der ganzen Bandbreite der Klimafolgen betroffen: steigende Meeresspiegel und sterbende Riffe, Lawinen, Erdrutsche und Überschwemmungen, tropische Wirbelstürme, Dürren und Hitze. Die Forderung: 100 Prozent Erneuerbare bis 2050, eine „Dekarbonisierung“ der Weltwirtschaft nicht bis zum Ende, sondern schon bis zur Mitte des Jahrhunderts.

Dabei betonen sie auch die Chancen der globalen Energiewende: „Es ist ein Mythos, dass Einschnitte bei den Emissionen das wirtschaftliche Wachstum gefährden“, erklärte der Außenminister von Costa Rica mit Verweis auf entsprechende Erfolge im eigenen Land.

Überdies forderten im März in der „Kairo-Erklärung“ auch alle 54 Staaten Afrikas die Absenkung des globalen Klimaziels auf 1,5 Grad , und Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi, in dessen Land das fruchtbare Nildelta vom Untergang bedroht ist, trug die Forderung nach Paris. Unterstützung erhielten sie übrigens von UN-Experten, die vor der Pariser Konferenz erklärten, das 1,5-Ziel sei nicht nur empfehlenswert, sondern noch machbar. Nötig sei der politische Wille.

Dass sich die Weltgemeinschaft in Paris tatsächlich auf das ehrgeizigere Temperaturziel einigt, welches die Risiken des Klimawandels erheblich mindern würde, gilt als sehr unwahrscheinlich. Die verwundbaren Staaten werden deshalb in den kommenden Jahrzehnten versuchen müssen, sich an den Klimawandel „anzupassen“ – mit finanzieller Unterstützung der Industriestaaten.

Das Thema Geld wird deshalb in Paris eine entscheidende Rolle spielen. Zugleich steigt die Gewissheit, dass den Bewohnern niedrig liegender Inseln schließlich nichts anderes übrig bleibt als der Umzug.

Quelle Greenpeace Magazin

Streetart zu Klimawandel

Straßenkunst zum Thema Klimawandel bei PoredPanda

Sonnenuntergänge und Vulkane – wie gehört das zusammen?  Mojib Latif erklärt im online MOOC „ Klimawandel und seine Folgen “ den Zusammenhang zwischen den schönen Sonnenuntergängen bei den Bildern von Kaspar David Friedrich und vulkanischen Aktivitäten.

Klimawandel und seine Folgen

Wenn die Regierungen nichts für uns tun, handeln wir eben selbst

Schließe dich am 12. Dezember in Paris
der europaweit größten Massenaktion zivilen Ungehorsams gegen den Klimawandel an.

Während der Weltklimakonferenz in Paris werden tausende Menschen auf die Straßen gehen, um das letzte Wort zu haben.

Hast du dich schon mal gefragt, wie es sich anfühlt, an einem jener Tage dabei zu sein, die alles verändern? Hast du schon einmal live miterlebt, was entschlossene Bürger alles erreichen können?

Egal, was beim Gipfel passieren wird: Wir bereiten uns entschlossen auf Aktionen und Massenmobilisierungen am 12. Dezember vor. Komm zwei Wochen nach der Großdemonstration am 29. November mit uns auf die Straße. Wir nehmen unsere Zukunft selbst in die Hand und legen den Grundstein für weitere Aktionen im kommenden Jahr.

Nicht Regierungen führen Bewegungen an, sondern Menschen wie du und ich. Mach mit!

Der Plan:

Wir wollen am Ende der Klimaverhandlungen das letzte Wort haben. Und das bekommen wir, wenn wir in der Sprache der Bewegung sprechen: Indem wir tausende Menschen auf die Straßen von Paris holen und deutlich machen, dass wir nicht einfach so weitermachen können, solange die Regierungen dieser Welt nicht tun, was zu tun ist.

Dieser Tag wird ein Tag der Massenmobilisierung und Aktionen auf der Straße sein. Wir werden die Straßen von Paris mit unserer Entschlossenheit, unserer Vielfalt und unserer Kreativität einnehmen, um Widerstand zu leisten und unsere Bewegung aufzubauen. Die Klimabewegung wird weiter dran bleiben und jeder von uns kann sich einbringen. Alles was wir tun, machen wir gemeinsam.

In Paris wird nicht entscheidend sein, was sich in den Verhandlungsräumen abspielt, sondern was in den Straßen von Paris und im Rest der Welt passiert. Nicht nur Politiker haben Macht. Wenn genug Menschen der Meinung sind, dass nun die Zeit gekommen ist, dass die Welt eine neue Richtung einschlägt, und wir alle an einem Strang ziehen, dann kann sich auf der Welt auch etwas ändern.

Der Plan für den 12. Dezember steht noch nicht ganz. Wenn du auf dem Laufenden gehalten werden willst, trage dich gleich ein.

Götterdämmerung

Unter dem Titel „Der Erdöl-Schlussverkauf“ wird in der FAZ die Situation der Erdölindustrie analysiert.

FAZ: Kaum einer hat den Schwächeanfall der Ölindustrie im vergangenen Jahr kommen sehen. Doch der Klimawandel könnte das Billigöl zum Normalfall machen. Sind fossile Brennstoffreserven tatsächlich nichts mehr wert?

Bitteschön, jetzt aber.  Das zeigt nur wie vernagelt, gierig und unfähig zur Interpretation ihrer eigenen Daten diese Leute sind. Der Zusammenhang zwischen CO2 und katastrophalem Treibhauseffekt auf der Erde war im Detail schon Jahre vorher bekannt.

Wie hier im Iran, immer mehr Menschen begreifen: Die Zahl 350 steht für Klimasicherheit. Um einen bewohnbaren Planeten zu erhalten, so sagen uns Wissenschaftler, müssen wir die Menge an CO2 in der Atmosphäre von derzeit 400 ppm (Teilchen pro Million) auf unter 350 ppm verringern. Wir glauben, dass eine globale Graswurzelbewegung unsere Politiker mit den wissenschaftlichen Fakten und Prinzipien der Gerechtigkeit in die Verantwortung nehmen kann. Wenn wir das schaffen, können wir damit beginnen, die Lösungen, die uns allen eine bessere Zukunft garantieren, umzusetzen.

FAZ „Es ist derzeit eine der spannendsten Kontroversen der Klimaschutzpolitik: Die These von den „gestrandeten Vermögenswerten“ (stranded assets) hat binnen kurzer Zeit die Debatte um fossile Brennstoffe auf den Kopf gestellt. Viele Jahre lang drehte sich die Energiedebatte um die Frage, ob der Welt das Öl ausgeht (peak oil). Jetzt dagegen lautet die Warnung, dass womöglich viel mehr Öl da ist, als gebraucht wird.

Seit dem vergangenen Jahr haben sich die Ölpreise rund halbiert, kaum ein Energiefachmann hatte diesen Schwächeanfall kommen sehen. Doch die These von den gestrandeten Vermögenswerten legt nahe, dass der Klimawandel das Billigöl zum neuen Normalfall machen wird. Das Argument lautet: Ölquellen, Gasfelder und Kohleminen seien sehr viel weniger wert als bisher angenommen. Denn ein Großteil der noch vorhandenen Reserven an fossilen Brennstoffen könne nie verbrannt werden, weil dadurch viel mehr Kohlendioxid freigesetzt würde, als das Weltklima verkrafte. Früher oder später würden deshalb Klimaschutzmaßnahmen zwangsläufig die überschüssigen Reserven an Kohle, Öl und Gas wertlos machen.“

Hoffentlich werden dafür auf dem Weltklimagipfel im Dezember in Paris die richtigen Signale gesetzt.

Menschen in Malaysia unterstützen die Ziele von 350.org

FAZ: „Aus dieser Argumentation wird dann die Forderung an Konzerne wie Exxon-Mobil, Shell und BP abgeleitet, kein Geld mehr in die teure Suche nach neuen Ölquellen zu stecken. Wozu auch, denn die Welt habe ja schon heute mehr Öl, als sie gebrauchen könne. Die Unternehmen sollten die eingesparten Milliarden besser an ihre Aktionäre ausschütten und diese das Geld in erneuerbare Energien reinvestieren.“

Ausschüttungen finde ich verantwortungslos. Die sollen erst mal für die angerichteten Schäden haftbar gemacht werden. Natürlich muss auch den Mitarbeitern eine Alternative geboten werden, also in erneuerbare investieren.

FAZ „Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt, dass zwei Drittel der fossilen Brennstoffreserven in der Erde bleiben müssen, wenn der globale Temperaturanstieg auf die von Klimaforschern angemahnten 2 Grad Celsius begrenzt werden soll. Fachleute der amerikanischen Großbank Citigroup erwarten, dass deshalb bis zur Mitte des Jahrhunderts Kohle, Öl und Gas im Wert von rund 90 Billionen Euro „stranden“. Die britische Notenbank warnt schon, eine abrupte Abwertung von fossilen Brennstoffen könnte die Stabilität des globalen Finanzsystems bedrohen. Schließlich zählen die Ölriesen bisher zu den wertvollsten Unternehmen der Welt.“

Und dann können wir Steuerzahler diese Steuerflüchtlinge wieder retten.  Besonders heftig werden die Verwerfungen um die Ölstaaten. Saudi Arabien ohne Öl-Reichtümer? Ja, bitte schnell, das hilft sehr im Kampf gegen den IS Terror.

FAZ “ Viele Investoren haben sich der „Divest“ Bewegung angeschlossen

Im Ringen um den Klimaschutz entwickelt derzeit kaum ein Argument eine solche Durchschlagskraft wie dieses. Am Kapitalmarkt beginnen langfristig orientierte Investoren Geld aus fossilen Brennstoffen abzuziehen – aus Sorge um ihre Reputation, aber auch, weil sie das Entwertungsrisiko ernst nehmen. Bisher trifft dieser Anleger-Boykott vor allem die besonders klimaschädliche Kohle. Norwegens Staatsfonds, der größte der Welt, will nicht mehr in Kohleaktien investieren. Große Versicherungen und Banken wie Axa und Bank of America kündigten ähnliche Schritte an.

Schätzungen zufolge haben sich mittlerweile Investoren mit einem verwalteten Vermögen von 2,3 Billionen Euro dieser „Divest“-Bewegung angeschlossen. Damit hat sich das Volumen binnen eines Jahres mehr als verfünfzigfacht. Sollten die Staats- und Regierungschefs auf dem Klimagipfel der Vereinten Nationen im Dezember in Paris energischere Maßnahmen gegen den Klimawandel beschließen, könnte sich dieser Trend verstärken.“

Bill Mc Kibben, Foto Jennifer Esperanza

…. hat die globale Klimabewegung auch hart für gekämpft, speziellen Dank an 350.org Bill McKibben .

FAZ „Die These der gestrandeten Vermögenswerte ist allerdings umstritten. Einerseits könnte der technische Fortschritt in Zukunft doch eine klimaschonende Nutzung fossiler Brennstoffe möglich machen. Andererseits wischen Ölmanager die Bedenken bisher als unrealistische Gedankenspiele zur Seite mit der Begründung, der globale Energiehunger sei schlicht zu groß, als dass fossile Brennstoffe wertlos werden könnten. Sie verweisen auf Prognosen der IEA, nach denen die Welt auch im Jahr 2040 noch drei Viertel ihres Energiebedarfs mit fossilen Brennstoffen decken werde.“

… noch ein allerletzter Versuch der Realitätsverweigerung.  Leute, dieses Risiko wollen wir für unseren Planeten nicht eingehen, denn wir haben keinen Plan B.

FAZ “ Doch auch wenn der Verbrauch so schnell nicht verebben sollte, ist eine frühzeitige Reserven-Entwertung vorstellbar, denn schon die Angst vor einem künftigen Wertverlust könnte dazu führen, dass fossile Brennstoffe in einer Art Schlussverkauf zu Niedrigpreisen verramscht werden. Mehr als 70 Prozent der Ölreserven werden vom Ölstaatenkartell Opec kontrolliert. Beim heutigen Förderniveau würde es bis ins Jahr 2105 dauern, bis das Kartell seine Reserven vollständig ausgeschöpft hätte. Es wäre deshalb nur vernünftig, dass sich die Opec schon heute Gedanken darüber macht, ob es im nächsten Jahrhundert noch einen Ölmarkt gibt.

Der Schlussverkauf fängt also womöglich an, lange bevor das Erdölzeitalter zu Ende geht. Denn folgen die Ölstaaten der These der gestrandeten Vermögenswerte, müssen sie alles daransetzen, ihre Fördermengen zu steigern, um ihren Ölschatz zügig in Einnahmen umzumünzen. Zwar würde das höhere Angebot wohl rasch den Preis deutlich drücken, aber es wäre immer noch besser, jetzt Abschläge in Kauf zu nehmen, als später womöglich ganz auf dem Öl sitzenzubleiben, weil es keinen Markt mehr dafür gibt. Die Klimadebatte wird die Spielregeln in der Ölindustrie radikal verändern und das Geschäftsmodell der Konzerne in Frage stellen. Nicht von heute auf morgen, aber auch nicht erst am Sanktnimmerleinstag, wie die Ölmanager glauben machen wollen.“

FAZ 15.10.2015, Markus Theurer , aus dem Herzen des europäischen Turbokapitalismus, London

Wir müssen verhindern, dass diese skrupellosen Menschen noch schnell alle Kohle-, Öl- und Gasreserven raushauen, weil sie sich in ihren teuren Villen, hinter hohen Mauern sicher fühlen.

„Ende Gelände“ fordert die deutsche Klimabewegung von der RWE

Das verändert Alles

Fossil Free und 350-org – hat sich mit Campact.de zusammengeschlossen um Naomi Klein’s „Die Entscheidung“, der Fim zum preisgekrönten Buch in Deutschland vorzustellen.

Termin: Sonntag 27.9.2015:

BABYLON

Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin

Dieses Event wird eine exklusive Vorschau sein, bevor der Film in die Kinos kommt. Für alle unter Euch, die kein Englisch sprechen – der Film wird mit deutschen Untertiteln sein. Nach dem Screening werden wir eine Panel-Diskussion (mit Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW und anderen) haben.

Wir freuen uns auf Euch!

Trailer:
http://www.youtube.com/ watch?v=IpuSt_ST4_U

Über den Film:
„Was ist, wenn unsere Konfrontationen mit der Klimakrise die beste Chance ist, die wir jemals bekommen, um eine bessere Welt aufzubauen?“

Gefilmt an 211 Tagen in neun Ländern und fünf Kontinenten über vier Jahre hinweg – „Die Entscheidung“ ist ein epischer Versuch, sich der überwältigenden Herausforderung des Klimawandels auf einer neuen Art und Weise zu stellen.

Regie führte Avi Lewis, der sich von Naomi Klein’s internationalem Sachbuch-Bestseller „Die Entscheidung“ hat inspirieren lassen und sieben kraftvolle Portraits von Gemeinschaften aufzeigt, die an vorderster Front leben, von Montana’s Flußbett des Powder Rivers bis zu Alberta’s Teersand, von der Küste Südindiens bis nach Peking und darüber hinaus.

Verwoben mit diesen Geschichten ist Klein’s Erzählung, die den Kohlenstoff in der Luft mit dem wirtschaftlichen System verbindet, das ihn dort hingebracht hat. Durch den Film hinweg, schlägt Klein die Brücke zu ihrer kontroversesten und aufregenden Idee: Dass wir die existentielle Krise des Klimawandels ergreifen können, um unser gescheitertes Wirtschaftssystem umzuwandeln, in etwas fundamental Besseres.

Syrisches Elend: Ursachen

Klimawandel, Dürre, Bush, IS, Assad, Bürgerkrieg

Den Irakkrieg von Georg W. Bush, IS und Assad, diese Ursachen des Elends sind mittlerweile weitläufig bekannt. Wie die Erderwärmung politische Konflikte befeuert, erklärt Klimaforscher Stefan Rahmstorf im Interview mit der Frankfurter Rundschau .

Syrien wurde in den Jahren 2007 bis 2010 von der schlimmsten Dürre in der mehr als 100-jährigen Geschichte der dortigen Wetteraufzeichnungen heimgesucht. Die Folgen: Ernteausfälle, verendetes Vieh, Armut.  Wohlhabende Staaten kämen mit einer Dürre zurecht, so der Experte.

Veränderungen der Niederschläge im Mittelmeerraum. „Climate scientists have been warning for over a decade that global warming is going to produce environmental stresses and severe weather patterns that will have devastating impacts on countries that are none too stable to begin with.“

Professor Rahmstorf, der Bürgerkrieg in Syrien eskaliert und erzeugt immer mehr Flüchtlinge. Der Konflikt begann jedoch schon vor vier Jahren, nach einer schweren Dürreperiode im Land. Haben Dürre und Gewalt etwas miteinander zu tun?
Der Ausbruch von Unruhen und Gewalt hat natürlich immer eine ganze Reihe von Ursachen, darunter vor allem politische und gesellschaftliche Voraussetzungen. Eine wohlhabende, stabile Demokratie wie die USA kommt auch mit einer Dürre zurecht. Leider gibt es auf der Erde aber auch viele verletzliche und schwache Staaten, wo Naturkatastrophen oder Ernteausfälle durchaus ein Auslöser für Instabilität sein können – insbesondere wenn die Regierung bei der Bewältigung der Situation versagt oder überfordert ist. Ein 2013 in der Fachzeitschrift Science publizierter Überblick über 60 einzelne Studien zeigte, dass Abweichungen von normalen Niederschlägen und erhöhte Temperaturen systematisch die Gefahr von Konflikten erhöhen.

Gibt es konkrete Hinweise zu Syrien?
Eine weitere Studie hat belegt, dass zahlreiche gewaltsame Proteste in Nordafrika und dem mittleren Osten in den Jahren 2008 und 2011 gerade mit den beiden großen Spitzen der Nahrungsmittelpreise auf dem Weltmarkt zusammenfallen. Auch die Weltbank findet in einem Report aus dem letzten Jahr einen Zusammenhang des „arabischen Frühlings“ mit den durch Missernten bedingt hohen Nahrungsmittelpreisen plausibel, wenn auch kaum beweisbar. Was die Lage in Syrien angeht: Fakt ist, dass das Land in den Jahren 2007 bis 2010 von der schlimmsten Dürre in der mehr als 100-jährigen Geschichte der dortigen Wetteraufzeichnungen heimgesucht wurde. Ernten blieben aus, sehr viel Vieh verendete.

Was genau geschah in Syrien als Folge davon?
Rund anderthalb Millionen Menschen flohen aus Not aus den ländlichen Gebieten Syriens und suchten Zuflucht in der Peripherie großer Städte wie Homs und Aleppo. Dort gab es Arbeitslosigkeit, Überfüllung, unzureichende Infrastruktur und Kriminalität, und daher eine massive Unzufriedenheit. Dort lag dann auch die Keimzelle der syrischen Revolte – die aber, das muss noch mal betont werden, natürlich eine ganze Reihe von Gründen hatte.

Welche Schuld trägt das Assad-Regime an der Eskalation?
Die Eskalation war im Wesentlichen sicher eine politische. Aber schon im Vorfeld der Dürre gab es Fehler. Eine dieses Jahr in den renommierten Proceedings of the National Academy of Sciences der USA erschienene Studie sieht einen wichtigen Grund für den massiven Einbruch der Landwirtschaft in einer verfehlten, nicht nachhaltigen Agrarpolitik: wie Satellitendaten zeigen wurden die Grundwasservorräte übernutzt, was Syrien dann sehr anfällig in der Dürre machte. Der Fluss Chabur, ein Zufluss des Euphrat, trocknete aus. Später versagte das Regime dann dabei, den von der Dürre betroffenen Menschen zu helfen.

Die globale Erwärmung führt nach Voraussagen des UN-Klimarats IPCC verstärkt zu Dürren und Missernten. Könnten dadurch weitere „Syriens“ entstehen?
Die schon genannte Studie zeigt, dass bereits die schwere syrische Dürre wahrscheinlich eine Folge der globalen Erwärmung war. Da die Dürren weiter zunehmen werden und es in absehbarer Zeit auch weiterhin fragile Staaten geben wird, dürfte durch die globale Erwärmung die Zahl der Flüchtlinge in den nächsten Jahrzehnten weiter zunehmen. Der Klimawandel ist hier ein zusätzlicher Faktor, aber natürlich haben Flüchtlingsströme immer mehrere Auslöser.